Das Betriebssystem Andoid gerät wieder in die Kritik: Smartphones und Tablets speichern das geheime Passwort für das WLAN auf US-amerikanischen Google-Servern. In der Ausgabe 17 der Zeitschrift c’t vom Heise-Verlag wird berichtet, dass die WLAN-Passwörter der Geräte auf Server in die USA kopiert werden. Dies ist dann der Fall, wenn der Benutzer „Meine Daten sichern“ (Einstellungen > Sichern und zurücksetzen > Meine Daten sichern ) ausgewählt hat. Die Passwörter werden ohne weitere Sicherung übermittelt.

Normalerweise sollte das Passwort für ein eigenes WLAN (betrieblich oder privat genutzt) ein gut gehütetes Geheimnis sein. Denn wenn ein Angreifer Zugriff auf ein Computernetz erlangt, hat er schon die erste wesentliche Hürde genommen. Der Außenschutz ist somit schon gefallen. Gerade bei WLAN ist dies umso kritischer, da es in der Natur des WLANs liegt, keine physische Verbindung zu den restlichen Geräten zu benötigen.

Wie bilde ich ein sicheres Passwort? Passwörter für WLANs werden nicht oft geändert, daher sollten Sie so lange wie möglich sein. Wenn 64 Zeichen möglich sind, nutzen Sie die ganze Länge aus.

Daten, die in den USA gespeichert sind, können aufgrund des FISA-Gesetzes ohne US-behördliches Verfahren weitergeleitet werden (auch an Firmen in den USA). Dass dies passiert, wussten vor dem PRISM-Abhörskandal nur Sicherheitsexperten. Jetzt erlangte diese Tatsache durch Eduard Snowden in den Medien hohe Aufmerksamkeit.

Vertrauliche Zugangsinformationen auf einem fremden Server in den USA zu speichern, ist nicht jedermanns Sache. Schon gar nicht nach den Erfahrungen mit den NSA-Enthüllungen der letzten Monate.

Google jedoch will an seiner Praxis festhalten. Die Datenschutzbehörden sind aber alarmiert und fordern Konsequenzen.