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Angriff auf Belgacom ist britischen Ursprungs

Die nicht autorisierten Zugriffe auf den belgischen Telekommunikationsriesen Belgacom (diese Internetseite berichtete) gehen wohl doch nicht von der NSA aus. Laut einer von Edward Snowden aufgedeckten Präsentation des Government Communications Headquarters (GCHQ), welches dem britischen Geheimdienst zuzuordnen ist, ging die Spionage von Großbritannien aus.

Die Spionage hatte den Codenamen „Operation Socialist“ und sollte zu einer „besseren Ausnutzung von Belgacom“ dienen. Laut einiger Dokumente, die in der Offenlegung durch Edward Snowden publik geworden sind, ist eine Spionage bereits seit 2010 aktiv.

Belgacom ist für solche Angriffe besonders interessant, da Institutionen wie die Europäische Kommission, der Europarat sowie das Europaparlament große Kunden der Telekommunikationsgesellschaft sind. Durch die Angriffe hatte der britische Geheimdienst möglicherweise Zugriff auf Dokumente und Daten, die eigentlich nur für die Augen und Ohren von wichtigen Politikern bestimmt waren.

Die NSA ist jedoch nicht ganz frei von ihrer Verantwortung. Um Zugriff auf das Unternehmen zu erhalten, benutzte der britische Geheimdienst die Infrastrukturen und Programme der NSA. Folglich ist eine enge Zusammenarbeit in dem Projekt zwischen den beiden Diensten alles andere als unwahrscheinlich.

Der Verdacht der Öffentlichkeit ging nach Bekanntwerden des Angriffs zunächst in Richtung Amerika. Mitarbeiter des Konzerns sowie die meisten Politiker nahmen jedoch davon Abstand, vorschnell Verurteilungen oder Anschuldigungen auszusprechen. Wie sich herausstellte, war das die richtige Strategie, denn die derzeit sowieso angespannte Situation zwischen Europa und den USA hätte durch eine solche Anschuldigung weiter zugespitzt werden können.

Die gefundenen Dokumente deuten an, dass das GCHQ immer wieder Vorstöße in die Infrastruktur des Konzerns unternommen hatte. Demnach standen sie kurz davor, Zugriff auf das zentrale Roaming-Zentrum Belgiens zu erhalten. Aus den Dokumenten geht hervor, dass dieser Zugriff für komplexe Angriffe auf Smartphone-Nutzer verwendet werden sollte.

Der Vorsitzende des Analysezentrums NAC (Network Analysis Centre) nannte die Operation Socialist einen großen Erfolg. Anfragen für Interviews lehnt das GCHQ ab. Dies ist ein weiterer Tiefschlag in der Spionageaffäre, in der nun wohl auch europäische Partner einander ausspionieren.

Siehe auch: Belgischer Telekommunikationsriese Belgacom entdeckt Spionage in seinen Systemen

Artikel von spiegel.de, 20.09.2013: Belgacom Attack: Britain’s GCHQ Hacked Belgian Telecoms Firm
Artikel von theregister.co.uk, 20.09.2013: Latest Snowden reveal: It was GCHQ that hacked Belgian telco giant

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