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Apples OS X Yosemite sendet Suchanfragen und Standort an Unternehmensserver

Zwei Schritte in Richtung Datenschutz, einen zurück. Während Datenschützer Apple für die voreingestellte Verschlüsselung von Daten auf dem neuen iOS 8 Betriebssystem für mobile Geräte loben, sieht sich das Unternehmen neuen kritischen Stimmen gegenüber. Unabhängige Forscher entdeckten im Oktober, dass das neue Betriebssystem Mac OS X Yosemite so konfiguriert ist, dass es bei jeder Anfrage über Spotlight den Standort und die Daten der Suche an die Server des Unternehmens sendet.

Spotlight ist das Such-Tool von Apple für OS X. Die Funktion durchsucht allerdings nicht nur den Computer des Nutzers, sondern sendet auch Informationen an Apple und Microsoft, um Antworten von den Diensten der Unternehmen zu erhalten.

Fix-MacOSX.com:

„Wenn man Spotlight nutzt, werden die Suchanfragen, die ausgewählten Spotlight-Vorschläge und verwandte Nutzerdaten an Apple gesandt. Hat man die Standortdienste eingeschaltet, wird auch diese Information an Apple weitergeleitet.“

Zwar ist dies öffentlich in den AGB von Apple beschrieben, die meisten Nutzer werden diese Dokumente jedoch kaum gelesen haben. Der unabhängige Forscher und Berater Ashkan Soltani bestätigt dieses Vorgehen und beschreibt es als

„das vermutlich schlechteste Beispiel von ‚Datenschutz‘, das er bisher gesehen hat“.

Es besteht aber die Möglichkeit, diese Funktionen abzuschalten. Dazu muss man unter Systemeinstellungen Spotlight und dort dann Suchergebnisse aufrufen und die entsprechenden Häkchen entfernen. Auch in Safari muss man die Sucheinstellungen anpassen, um Spotlight-Vorschläge abzustellen.

Der Sicherheitsforscher Jeffrey Paul bemerkte ein weiteres seltsames Verhalten. Dokumente, die in TextEdit, Preview oder Keynote geöffnet, aber nicht einmal notwendigerweise gespeichert werden, werden von Yosemite automatisch an iCloud gesandt. Einen Hinweis des Systems diesbezüglich gibt es nicht.

„Apple hat lokale, nicht in iCloud gespeicherte Dateien meines Computers unbemerkt und ohne meine Zustimmung auf seine Server hochgeladen“,

schreibt Paul in einem Blogartikel.

Zwar gestattet diese Funktion vielen Nutzern, Dokumente bequem auf anderen Geräten weiter zu bearbeiten und einfach dort fortzufahren, wo sie aufgehört haben. Gerade bei sensiblen Daten wäre es aber wünschenswert, wenn Apple erst die Genehmigung einholt und nicht einfach automatisch alles in der iCloud speichert. Wie auch bei Spotlight kann man die automatische Speicherung abstellen. Dazu geht man über die Systemeinstellungen zu iCloud und dort zu Dokumente & Daten.

John Pescatore von SANS merkt dazu an:

„Will Apple endlich ernst genommen werden in Bezug auf Datenschutz, so sollten derartige Funktionen als Opt-In und nicht als Opt-Out gestaltet werden. Bisher zeigt Apple nur, dass die Privatsphäre seiner Kunden lediglich bedingt ein Kerngedanke des Unternehmens ist und eher Marketingzwecken dient.“

Artikel von arstechnica.com, 20.10.2014: Mac OS X Yosemite sends location, search data to Apple

Artikel von theregister.co.uk, 20.10.2014: FYI: OS X Yosemite’s Spotlight tells Apple EVERYTHING you’re looking for

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