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„G Data“ Sicherheitsstudie 2011, Anti-Virenempfehlung

Bei der diesjährigen Studie des Antivirenherstellers „G Data“ wurde der Frage nachgegangen, wie die Nutzer die Gefahren des Internet einschätzen. Die interessante Studie von GData ist hier nachzulesen, wobei 15.000 Anwender befragt wurden.

Etwa die Hälfte der Anwender hat kostenfreie Sicherheitslösungen im Einsatz. 4,5 Prozent haben keinen Virenschutz und 3,4 Prozent wissen es gar nicht, ob sie geschützt sind. Die Anzahl der illegalen Lizenzen für Sicherheitslösungen liegt in Deutschland und Österreich auf erfreulich geringem Niveau (0,3% / 0,5 %). In Russland ist jede zehnte Softwarelizenz geklaut. 44 Prozent der Anwender sagen, Gratislösungen bei Antivirenlösungen stehen in der Leistungsfähigkeit mit der Bezahlversion gleichauf. 32 Prozent haben eine Antivirenlösung installiert und 57 Prozent ein Security-Paket. 11 Prozent der Anwender wissen es nicht.

G Data versucht einige Thesen im Zusammenhang mit Schadsoftware zu entkräften, einige Aussagen der Korrektur:

  • Gut gemachte Malware fällt auf dem Computer nicht auf.
  • Malware wird hauptsächlich über URL-Links verbreitet.
  • Der alleinige Besuch einer Webseite mit schädlicher Software kann zu einer Infektion führen.
  • Webseiten, die von Hackern verseucht werden, sind themenunabhängig.
  • Eine Firewall schützt nicht vor schädlichen Webseiten.
  • Dateien nicht zu öffnen, schützt nicht vor Viren und Würmern.
  • Cyberkriminelle sind sehr wohl an Privat-PCs interessiert.

Eine nicht ganz uneigennützige Aussage:

  • Bezahlvarianten von Schutzprogrammen bieten mehr Funktionalität.

Diese Aussage ist nur teilweise richtig. Richtig ist, dass Bezahlversionen von Antivirenscannern meist öfter aktualisiert werden und/oder auch Dateien beim Zugriff scannen und/oder verhaltensbasierte Scanner integrieren (über das Verhalten der Programme wird bestimmt, ob das ein Virus ist, z. B. welche Funktionen sie aufrufen). Manchmal werden in der Bezahlvariante auch Mails und HTTP-Verkehr gescannt.

Jedoch hat der letzte Test der Zeitschrift c’t von Internet-Security-Suiten (Ausgabe 5/2010, Seite 120, ff) gezeigt, dass es oft nicht(!) ratsam ist, solche Gesamtpakete einzusetzen.

Und alle Firewalls der Suiten exponieren Dienste im Internet beziehungsweise Funknetz, die in der Default-Installation durch die Windows Firewall bestens geschützt waren. …

Damit bleibt es bei der Empfehlung: Installieren Sie sich einen vernünftigen Antiviren-Schutz und besorgen Sie sich
dazu die Zusatzkomponenten, die sie wirklich brauchen. Zu mehr Sicherheit verhilft etwa der Update-Checker PSI und eventuell das Firefox-Plug-in NoScript.
Als Spam-Filter tut es der von Windows Mail oder Thunderbird, die keine Probleme mit SSL-gesicherten Verbindungen oder IMAP haben.

Auch G Datas Security-Suite hat hier seine Schwächen und patzt eklatant bei der Firewall.

Bezahlversionen der Anti-Viren-Software

Zu den getesteten Virenschutzprogrammen sagt c’t (Ausgabe 25/2010, Seite 158, ff):

Es sei vorweg bemerkt, dass keines der hier vorgestellten Programme ein kompletter Reinfall ist.

Es kommt sehr auf die Umstände an, wenn man eine Reihung vornehmen möchte, z. B. ist der Computer ein eher langsames Netbook, hat er zwei oder mehr Prozessoren, wie leicht soll es sein, den befallenen PC wieder sauber zu bringen.

Die auf Signaturen und Heuristiken basierenden Scan-Ergebnisse liegen recht nah beieinander – bei den Signaturfunden sind 98 Prozent das Minimum, die Heuristiktreffer pendeln zwischen 41 (McAfee, Trend Micro)
und 66 Prozent (G Data). …

Bei der Rootkit-Reinigung überzeugen
nur G Data und Norton. BitDefender und Trend Micro konnten je nur sieben der Rechnerunterwanderer wieder entfernen, McAfee schaffte gerade einmal drei. …

Wer häufig exotische, aber vertrauenswürdige Software einsetzt, ist mit BitDefender, F-Secure oder Kaspersky daher weitaus besser bedient als mit den Produkten von Symantec und Trend Micro.

Die Zitate können nur einen kleinen Auszug bringen, wer mehr wissen will, dem sei der Artikel empfohlen.

Gratisversionen der Anti-Viren-Software

Oftmals auf die Gratisversionen der Anti-Virensoftware angesprochen, verweise ich auf den Artikel von c’t (Ausgabe 12/2010, Seite 90, ff):

Mit Avast Free Antivirus, Avira Antivir Personal, den Microsoft Security Essentials und Panda Cloud Antivirus bietet der Markt der kostenlosen Virenschutzprogramme vier hochkarätige Reinemacher. Diese Anwendungen können sich durchaus mit den besten kostenpflichtigen messen – sofern der Anwender mit ihren Macken leben mag. …

Avast bietet nicht nur einen ausgezeichneten Virenschutz, sondern mit Web-Scanner und Verhaltenserkennung das einzige runde, kostenlose Sicherheitspaket. Wer einen guten kostenlosen Virenschutz sucht, bei dem er an jedem kleinen Rädchen drehen kann, liegt hier richtig. …

Die beiden größten Mankos der „Generation kostenlos“ sind künstlich verlängerte Signatur-Update-Intervalle und fehlende beziehungsweise unterentwickelte Verhaltenserkennungen. Glücklicherweise lässt sich eine Verhaltenserkennung in Form des hervorragenden PC Tools TreatFire nachrüsten.

Freilich, einige mögen nun Tests von anderen Zeitschriften vorlegen, die zu ganz anderen Ergebnissen kommen. Hier gilt es die Gewichtung der Ergebnisse und was überhaupt getestet wurde zu werten. So kam Stiftung Warentest bei dem Test des Gratisscanners von Avast zu folgendem Ergebnis:

Schnell und ressourcensparend. Sonst wenig Stärken.

Dies kam jedoch daher, dass keine Zusatzdienste, wie (eine sowieso fragliche) Firewall dazu gepackt wurden. Keine weiteren Kommentare.

Betriebssytemalternative

Wer die ganze Virenproblematik leid und nicht auf Microsoft angewiesen ist, kann auch auf Linux umsteigen, wo Viren in der Praxis nicht vorkommen und Virenscanner überflüssig sind. Hierzu auch:
Gründe für Linux

Eine der vielen Anleitungen: Der Umstieg von Windows nach Linux

Nichtwissen schützt nicht vor den ekelhaften Auswirkungen eines Virusbefalls. Denjenigen Anwendern die zu den 10 Prozent gehören, die nicht wissen, welche Sicherheitssoftware sie installiert haben, sei dieser Artikel empfohlen.

In diesem Sinne ist die Weitergabe des URL-Links dieses Artikels erwünscht und erbeten.

P.S.: 2010 wurden 2.093.444 neue(!) Malware-Programme entdeckt. Die Kurve der Entdeckungen zeigt sehr stark steigend nach oben. Hierbei gehen jedoch alle Varianten von Malware, auch wenn sie nur sehr kleine Abweichungen zu einer anderen Version aufweisen, als eigenes Exemplar in die Statistik ein. Trotzdem ist die Richtung eindeutig und gibt Anlass, die Antivirusthematik auf dem eigenen PC nicht zu vernachlässigen.

Siehe auch: User klicken sogar auf Viruswerbung

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