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Hacker drittplatziert bei TIME Magazin – Person des Jahres

Es war am Ende zwar doch klar, wer sich bei der alljährlichen Wahl zur TIME Magazins Person des Jahres 2016 durchsetze würde – nämlich Donald Trump, gefolgt von Hillary Clinton. Aber es gab eine ziemliche Überraschung auf dem dritten Platz. Dieser Platz ging an die Hacker dieser Welt.

Die Person des Jahres muss nicht immer eine positive Auszeichnung sein. Zur Wahl stehen hier immer Personen, die jeweils die Welt des vergangenen Jahres mitgeprägt haben. Und das ist beim Drittplatzierten unbestritten so. Laut TIME Magazin:

„Hatten es die Hacker 2016 auf die amerikanische Demokratie selbst abgesehen.“

TIME Magazin versucht, die Aufstellung der Hacker in der Auswahl zu erklären und zitiert den Facebook-Gründer Mark Zuckerberg, der einmal schrieb:

„Hacking bedeutet nur, etwas schnell zu bauen oder die Grenzen dessen auszutesten. Und wie die meisten Dinge, kann es für Gutes oder Schlechtes verwendet werden.“

Dieses vergangene Jahr kann wahrhaftig als ein Schlechtes in die Geschichtsbücher eingehen für alle diejenigen, die Opfer von Hackern oder anderen Cyberkriminellen geworden sind. Jjede Woche gab es weltweit Meldungen über entsprechende Vorfälle, bei denen Hacker ihre Finger im Spiel hatten. Und laut TIME Magazin, wurde da so manch eigener Rekord der Hacker selbst gebrochen.

Es gab neue Rekorde im schieren Umfang der Hackerangriffe, für neue Angriffsszenarien und auch Überraschungen in Form von noch nie da gewesenen Vorgehensweisen. Hacker schafften es, sich in die US-Justizbehörde, den Internal Revenue Service und wahrscheinlich sogar in die NSA einzuhacken. Öfter als je zuvor versuchten sie oder schafften sie es tatsächlich, Daten von privaten Firmen, darunter Adult FriendFinder, LinkedIn, Mail.ru und Yahoo zu stehlen und auf dem Untergrundmarkt zu verkaufen. Sie fanden die vertraulichen medizinischen Dokumente von Star-Athleten Simone Biles, Serena und Venus Williams, die privaten Fotos von Prominenten einschließlich die des Komikers Leslie Jones und per Zufall oder vielleicht auch absichtlich, sogar die peinlichen Passwörter eines Milliardärs namens Zuckerberg.

Dann schnitten sie Millionen von Amerikanern einen Tag lang vom Internet ab, indem sie die Kontrolle von riesigen Mengen von internetfähigen Geräten, wie Babymonitore und digitale Videorekorder, etc., missbrauchten, um das Internet mit Traffic zu überfluten. Die Stadtbahn in San Francisco stand über das Thanks Giving-Wochenende still und dann gab es ja auch noch die Vorfälle um die amerikanische Präsidentschaftskampagne.

Die Welt und insbesondere die amerikanischen Wähler wurden mit einem stetigen Strom von gestohlenen Dokumenten und E-Mails aus dem Lager der Demokraten überflutet. Manche waren froh darüber und manche natürlich nicht. Und es blieb am Ende dann das „Geschmäckle“ hängen, dass die Hacker-Burschen sogar die US-Wahl ein bisschen manipuliert und 128 Mio. Amerikaner an der Nase herumgeführt hätten. Und genau dies, neben den übrigen Vorfällen, trifft die amerikanische Seele so richtig tief.

Schon 2015, als sich Hacker in das Allerheiligste der USA reinhackten, war das Maß der Erträglichkeit erreicht. Vor 19 Monaten kündigte CIA-Direktor John Brennan die tiefgreifendsten Reformen der letzten 70 Jahre in seiner Agentur an. Anfang Dezember dann der Durchbruch für die wichtigsten US-amerikanischen Vollstreckungsbehörden – ein paar Gesetze, die es ermöglichen mit einem Durchsuchungsbefehl alle IT-Geräte und was noch damit zusammenhängt zu durchsuchen. Nicht nur in den USA, auch Übersee.

TIME Magazin nennt den oder die Drittplatzierten – Die Gesichtslosen.

Ja, wer sind Sie eigentlich, diese Hacker? So genau wollte oder konnte dies das renommierte Magazin dann auch nicht definieren und es zitierte daher lieber den Erstplatzierten der Wahl 2016, der einmal sagte:

„Es ist jemand, der auf ihrem Bett sitzt und 400 Pfund wiegt“.

Die Wahrheit sei, so das Magazin, das sich auf Cyberstudien berief, sowohl bösartiger wie auch banaler. Es gibt das Gute, das Böse und jeden moralisch zweideutigen Schatten dazwischen, stellt TIME fest. Wir wissen inzwischen, dass Staaten oder Terroristen Hacker unterstützen und dass es Freiheitskämpfer, Kämpfer für die Wahrheit, Anarchisten und Tüftler unter ihnen gibt.

TIME beruft sich auch auf eine recht aktuelle Umfrage unter 10.000 Hackern in den USA, Großbritannien und Deutschland, die festgestellt hat, dass das Hacker-Jahresgehalt im Schnitt nur $ 28.744 betrug. Das hört sich nicht nach sehr viel an in Anbetracht der Verluste der Gegenseite – mindestens $ 400 Milliarden weltweit, hat der britische Versicherer Lloyd’s, etwas konservativ geschätzt. Wer sahnt hier eigentlich wirklich ab, könnte gefragt werden.

Die IT-Branche rechnet noch mit neuen Hiobsbotschaften zu erfolgreichen Cyberangriffen des Vorjahres, die erst noch entdeckt werden müssen. Zeitgleich, so TIME, würde genau diese Unsicherheit die boomende Industrie rund um das Internet und die IT-Branche fördern und nennt hier als wichtigste Profiteure die Branchen Cyberabwehr, IT-Forensik und sogar die Cyberversicherungen. Geschätzte 200 Milliarden US-Dollar jährlich sollten diese Branchen verdienen. Doch TIME stellt auch klar, dass es im Endeffekt unterm Strich keine wirklichen Gewinner gibt, denn was für alle gleich bleibt, ist nur Verwundbarkeit und Unsicherheit.

Artikel von time.com, 2016: The Hackers, they made vulnerability the new normal and took aim at democracy itself

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