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Online-Schwarzmarkt “Evolution” Marktplatz für Drogen, Kontenberechtigungen und Gesundheitsdaten

Es ist das Gleiche im digitalen wie im physischen Drogenhandel: Entfernt man eine Hauptperson, macht man lediglich Platz für die nächste, die die unersättliche Nachfrage des Marktes befriedigen wird. Nachdem das FBI Silk Road lahm gelegt hatte, ist der Nachfolger nun wesentlich weiter entwickelt als der Vorgänger – und folgt weniger Prinzipien.

Seit dem Start zu Beginn dieses Jahres ist der anonyme Schwarzmarkt „Evolution“ dramatisch gewachsen. Allein in den letzten fünf Monaten verdreifachten sich die Verkaufsangebote. Inzwischen werden mehr als 15.000 illegale Produkte von Waffen über Gras zu Kokain und Heroin angeboten. Das sind tausende mehr als je auf Silk Road zu finden waren. Evolutions Beliebtheit erklärt sich nicht nur durch einen sichereren und professionelleren Betrieb als bei den Wettbewerben, sondern auch durch eine weniger moralische Herangehensweise an den Kryptomarkt. Ein Beispiel dafür: Rund zehn Prozent der Produkte stellen gestohlene Kreditkartennummern und Zugangsberechtigungen zu gehackten Online-Konten dar.

Dies stellt eine Abwendung von Silk Roads Prinzip dar, dass nur „opferlose“ Produkte über den anonymen Schwarzmarkt verkauft werden sollten. Ein Zeichen, dass traditionelle Cyberkriminelle scheinbar die Zeit gekommen sehen, Identitätsdiebstahl mit Drogenhandel zu vereinen.

Ein Forscher der Digital Citizens Alliance dazu:

„Inzwischen ist es weit entfernt von opferlosen Verbrechen. Die Ideale hinter Silk Road standen für freie Wahlmöglichkeiten für jeden. Inzwischen ist der Markt aber von Drogen zu Betrug übergegangen. Jetzt geht es nur noch ums Geldmachen.“

„Evolution“ ist immer noch ein bisschen kleiner als die zwei größten Drogenmärkte, Silk Road 2 und Agora. Doch während „Evolution“ expandiert, stagniert Silk Road 2 bei rund 17.000 Angeboten. Nutzer und Verkäufer sehen „Evolution“ inzwischen als ausgefeilter an als dessen Wettbewerber. Sicherheitsforscher weisen darauf hin, dass „Evolution“ 96,4 % der Zeit online ist, im Vergleich zu 93,5 % für Silk Road 2 und 79,5 % für Agora. Außerdem lädt „Evolution“ schneller, nahezu genauso schnell wie Seiten, die nicht über Tor gehostet werden. Dies sind seltene Eigenschaften im Darknet, wo Traffic verschlüsselt und über mindestens drei Tor-Relais weltweit gesandt werden muss. Außerdem attackieren Hacker die Seiten regelmäßig mit Denial-of-Service-Angriffen, um Wettbewerber auszuschalten.

Auf der Verbotsliste von „Evolution“ finden sich lediglich Produkte, die den Bereichen Kinderpornografie, Prostitution, Dienstleistungen in Bezug auf Mord/Totschlag/Terrorismus, Schneeballsysteme und Gewinnspielen zuzuordnen sind. Es sind aber verschiedene Waffen sowie Daten zum Identitätsbetrug zu erhalten.

Vor allem über Sicherheitsmaßnahmen, die neben der Gewährleistung der Anonymität auch das Betrugsrisiko bei Transaktionen betreffen, zieht „Evolution“ mehr und mehr Nutzer an. Der Marktplatz bietet sogar seine eigene Form der Zwei-Faktoren-Authentifizierung an: Ist dieses Feature angeschaltet, muss jeder, der sich einloggt, eine verschlüsselte Nachricht mit einem privaten PGP-Schlüssel entziffern.

Artikel von wired.com, 18.09.2014: The Dark Web Gets Darker With Rise of the ‘Evolution’ Drug Market
Artikel von krebsonsecurity.com, 18.09.2014: Medical Records For Sale in Underground Stolen From Texas Life Insurance Firm

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