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Umschichtung von Finanzmittel zur Cyberabwehr im Pentagon

Schon letztes Jahr hatte Präsident Obama angekündigt, die allgemeine Cybersicherheit der US-Regierungsbehörden deutlich zu verbessern und der Kongress hatte hierzu grünes Licht gegeben. Außerdem wurde im letzten Jahr ein neues Cybergesetz unterzeichnet, das auch als fester Bestandteil des Gesetzentwurfs für die Verteidigungspolitik festgelegt wurde.

Laut diesem Gesetz ist das US-Verteidigungsministerium verpflichtet, dem Kongress bis 2019 einen Bericht vorzulegen mit den Ergebnissen der Analysen zum Stand der Cyberschwachstellen der US-Waffensysteme. Dafür wurde seinerzeit ein Haushaltsbudget von 200 Millionen US-Dollar bereitgestellt.

Nun wurde ein Budget-Bericht des Pentagons veröffentlicht, wonach das US-Verteidigungsministerium die für die umfassende technische Analyse vorgesehenen finanziellen Mittel in Höhe von 100 Millionen US-Dollar neu zugeordnet hat. Dieser Teil des Budgets soll nun verwendet werden, um die vorhandenen US-Waffensysteme auf Cyberschwachstellen hin zu überprüfen, zu testen und zu beurteilen. Das Pentagon reagiert damit auf die zunehmenden Probleme mit Cyberschwachstellen in ihren Systemen. Insbesondere die wichtigsten Waffensysteme sollen auf derartige Mängel hin untersucht werden.

Bereits 2013 wies eine Studie darauf hin, dass die Verantwortung beim Umgang mit modernen Waffensystemen heute nicht nur in der Sorgfältigkeit bei deren Einsatz und Betrieb liegt. Vielmehr gilt es zu beachten, dass die hochtechnischen Waffensysteme hauptsächlich mit IT-Systemen betrieben und überwacht werden.

Und insbesondere hier liegen die echten Sicherheitsrisiken. Alle Waffensysteme, die in den letzten 20 Jahren entwickelt wurden, funktionieren mittels hoch entwickelter IT-Systeme. Dazu gehören die digitale Satellitenkommunikation mit GPS-Netzwerken und auch sogenannte „digital command operating pictures und blue force trackers“. Wie stark vernetzt und abhängig das US-Militär von der IT-Netzwerktechnik ist, zeigt sich an den beiden wichtigsten militärischen Systemen, dem F-35 Lightning II und dem Distributed Common Ground-System-Army, dem Nachrichtenübermittlungsdienst. Die Folgen des Missbrauchs dieser militärischen IT-Systeme und der speziellen Software durch unbefugte Dritte wären eine Horrorvorstellung.

Bereits im letzten Jahr gab der Verwaltungsdirektor Michael Gilmore, verantwortlich für die Test- und Evaluierungseinheit des Pentagon bekannt, dass er in fast allen amerikanischen Waffensystemen Schwachstellen gefunden hatte, die Tür und Tor für potenzielle Cyberangriffe öffnen würden. Daneben wurde auch noch bekannt, dass 2014 in insgesamt 40 verschiedenen Systemen gefundene Cyberschwachstellen behoben werden mussten. Darunter Systeme des taktischen Warfighter Informationsnetzwerks der Armee, dem Hochgeschwindigkeitsschiff und dem Kampfschiff der Freedom-Klasse der US-Marine.

Siehe auch:

Artikel von defensenews.com, 01.09.2016: To Find Cyber Flaws in Weapon Systems, DoD Will Move Millions

 

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