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In Sachen Passwortsicherheit – Geburtenstarke Jahrgänge um Längen voraus

Bitte nicht über die Omi lustig machen, wenn sie ihr Passwort langsam und stetig eintippt – ihr Passwort stellt die Passwörter der nächsten Generationen nämlich schlichtweg in den Schatten.

Das ist wohl tatsächlich so, denn nach dem aktuellen Bericht von Gigya ergaben Umfrageergebnisse unter der Generation der geburtenstarken Jahrgänge – Altersklasse 51-69 Jahren – interessante Ergebnisse bezüglich deren Passwortpraktiken. Bei der Frage, wer ein einzigartiges Passwort für jedes seiner Onlinekonten nutzt gaben

  • 65 % der Befragten an, sie hätten 5 oder mehr Passwörter für ihre Onlinekonten. Im Vergleich dazu nur
  • 44 % denjenigen der sogenannten Millennium Generation im Alter von 18-34).

Der Bericht nannte nicht nur diese Zahlen für Menschen im Alter von 35-50, sondern brachte auch ans Licht, dass

  • nur 16 % aller Internetnutzer die bestmöglichen Passwortpraktiken benutzten.

Es wurde ja schon überall in aller Ausführlichkeit beschrieben, dass es so viele Gründe gibt, warum Passwörter nicht mehrfach wiederverwendet werden sollten. Auch ein langes, super-starkes und kompliziertes Passwort ist wertlos, wenn es gleich mehrfach verwendet wird. Das ist wie ein Schlüssel für das ganze Onlineleben. Hat ein Gauner eine Anmeldung geknackt, steht ihm die Tür weit offen für jede weitere Webseite, auf der dieselbe Anmeldung verwendet worden ist.

Aber natürlich sind nicht nur wiederholt verwendete Kennwörter der einzige Weg wie Angreifer an exakte Anmeldenamen und Passwörter kommen. Anmeldedaten können in Phishingangriffen erfasst werden, Keylogger Malware kann sie einfangen oder eben auch durch viel zu einfach zu beantwortende Sicherheitsfragen – um nur einige zu nennen.

Laut dem Bericht schrecken Internetnutzer der geburtenstarken Jahrgänge davon zurück, simple Passwörter wie „Passwort“, „1234“ oder ihre Geburtstage zu verwenden, wohl wissend, dass solche Passwörter nicht sicher sind.

Von den Befragten dieser Generation gaben

  • 53 % an, dass sie nie leicht zu merkende und damit unsichere Passwörter verwendeten.

Im Vergleich dazu antworteten

  • 42 % der Generation X (Jahrgänge 1965 – 1980) und
  • 33 % der Millenniums (Jahrgänge 1980 – 2000) ebenso vorzugehen.

Es stellt sich natürlich die Frage, wieso ist das so? Spötter behaupten: weil die Generation der Silversurfer ihre Passwörter auf Haftnotizen schreiben und sie unter die Tastatur oder auf ihren Computerbildschirm kleben würde. Ein Sicherheitsexperte witzelte sogleich zurück:

„An dem Tag, an dem Malware die Tastatur anheben kann, werden die Senioren eine böse Überraschung erleben“.

Ein bisschen Wahrheit steckt schon dahinter. Klar ist, wenn Einbrecher den Laptop stehlen oder ein neugieriger Besucher sich mal umschaut, haben sie mit etwas Glück auch gleich alle Anmeldedaten. Natürlich kann die Antwort, zumindest in Theorie, auch darin liegen, dass, je älter wir werden, desto mehr Vermögenswerte haben wir vermutlich. Vielleicht ein Grund, weshalb ältere Menschen mehr darauf achten, sich vor Internetkriminalität zu schützen.

Die Gigy-Umfrage ergab außerdem, dass mehr als

  • 25 % der Befragten angaben, dass sie sich gar keine besondere Mühe geben würden beim Erstellen von Passwörtern.

Nicht einmal für Websites mit Zugriff auf ihre Finanzwerte, Bankkonten oder für E-Commerce-Webseiten. Wenn sie nur wüssten, dass Identitätsdiebstahl immer häufiger zu einem ernsthaften Problem wird!

Aber auch bankbezogenes Phishing ist eine Gefahr und sogar eine, bei der die Komplexität eines Passwortes nicht einmal besonders wichtig ist. Eines der überraschendsten und interessantesten Ergebnisse der Studie war, dass

  • ältere Menschen fast doppelt so häufig Zweifaktorauthentifizierung (2FA)  beim Anmelden auf Konten einrichten.

2FA kann dazu beitragen, die Gültigkeit der Identität eines Benutzers zu verifizieren und minimiert auch das Zeitfenster in dem Phishing Anmeldeinformationen funktionieren.

Gigya geht davon aus, dass den Millenniums die „Geduld und das Engagement“ der älteren Generationen fehlt, wenn es um die bestmöglichen Sicherheitspraktiken geht. Belegt ist das nicht, aber nachweisbar ist, dass das sorglose Vorgehen bei der Passwörtererstellung mit großer Wahrscheinlichkeit eines Tages zu einem bösen Erwachen führen wird. Das belegen Daten aus Umfragen in allen Altersgruppen: Mehr als

  • 25 % der Befragten waren in den letzten 12 Monaten Opfer eines Datendiebstahls.

Bei Millenniums springt die Zahl auf

  • 35 %. Im Gegensatz dazu fällt diese Zahl auf unter
  • 20 % für die geburtenstarken Jahrgänge.

Auch hier die Frage – warum ist das so? Sind die jungen Leute zu ungeduldig, um sich bestmögliche Passwörter auszudenken und sie zu benutzen? Oder ist es, weil sie einfach viel mehr Onlinekonten verwenden als die ältere Generation? Oder etwa, weil vielen älteren Menschen gar nicht bewusst sind, dass ihre Konten kompromittiert wurden?

Siehe auch:

Artikel von sophos.com, 25.05.2016: Elders way better at password security than millennials
Studie von gigya.com: Death of the Password

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