Die Social-Engineering-Initiative der amerikanischen Immigrations- und Zollbehörde (Immigration and Customs Enforcement – ICE) ist für den Government Information Security Leadership Award nominiert. Teil der Initiative sind Trickanrufe, bei denen den Mitarbeitern Passwörter entlockt werden sollen, sowie das Versenden von Phishing-E-Mails, um an Zugangsdaten zu gelangen. Auch wird nach unbeobachtet herumliegenden USB-Sticks am Arbeitsplatz Ausschau gehalten.

Um die Angestellten für die Gefahr im Netz zu sensibilisieren, werden bei dem ICE seit 2012 Trainingseinheiten angeboten. Diese sind freiwillig und bestehen aus persönlichen Workshops. Vor der Errichtung des Angebotes sind ca. 50 % der Mitarbeiter auf die Manöver reingefallen. Bei den letzten Tests haben 80 % der 5000 Absolventen des Trainings die Cyberkriminalität erkannt.

„Wir wollen unseren Mitarbeitern klarmachen, dass sie Opfer von Cyberkriminalität sein können und möchten ihnen antrainieren, unbekannte E-Mails anzuzweifeln und in Frage zu stellen“,

so Chuck Mader, der Programmmanager.

Laut Sicherheitsexperten sind besonders Regierungsangestellte gefährdet, Opfer von Cyberattacken zu werden. Erst kürzlich wurden private E-Mail-Accounts von Angestellten des Weißen Hauses gehackt.

Die Mitarbeiter hatten Phishing-E-Mails erhalten, die wie legitimierte BBC- oder CNN-Artikel aussahen. Wollten die Mitarbeiter den ganzen Artikel lesen, wurden sie aufgefordert, ihre Zugangsdaten einzugeben. Auf diese Weise konnten die Hacker die Daten erspähen.

Häufiger werdende Vorfälle wie dieser sind der Grund für die Social-Enginieering-Initiative, die die Mitarbeiter auch außerhalb des Arbeitsplatzes schützen soll.

Artikel von nextgov.com, 29.10.2013: ICE Hacked Its Own Employees to Teach Self-Defense in Cyberspace