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Anonymous veröffentlicht Daten von 25.000 österreichischen Polizisten

Anonymous Austria hat Daten von 24.938 österreichischen Polizisten schön sortiert nach Alphabet im Netz veröffentlicht. Es sind die Namen, Wohnanschrift und das Geburtsdatum in der Liste einsehbar.

Ein kleiner Check des Datensatzes eines Nachbarn – Polizist, versteht sich – verlief positiv. Ein weiterer Bekannter konnte ebenso identifiziert werden.

Als Grund für die Veröffentlichung gibt Anonymous nur vage die Vorratsdatenspeicherung an.  Neue Wortkombinationen wie Pwnyzeistaat verweisen einerseits auf „owned“, was im Hackerslang soviel wie „in Besitz“ oder „in Besitz genommen“ bedeutet, und andererseits auf Polizei. Man könnte auch Pony lesen, wobei das rosa Pony das Maskottchen von Anonymous ist. Anonymous: „Es hat doch niemand etwas zu verbergen, oder?“, was eine Argumentation der Befürworter der Vorratsdatenspeicherung ist. Weiter: „Ob unsere Vorratsdaten in Zukunft auch so sicher aufbewahrt werden?“

Es sei kein klassischer Hack gewesen, die Daten seien „zugänglich gemacht“ worden. Die Daten stammen aus einem polizeinahen Verein (vermutlich International Police Organisation).

Bis Freitag will die Polizeigewerkschaft eine Sammelklage sowohl gegen den betroffenen Verein als auch gegen die Hacker selbst prüfen. Datenschützer kritisieren wieder einmal die „fahrlässigen“ Sicherheitsvorkehrungen vieler Organisationen, vermutlich ohne dabei die Chance auf eine Wahrnehmung zu erhöhen.

Hans Zeger von ARGE Daten in einem Interview in Radio Wien:

Hacker hätten ein leichtes Spiel, weil die Sicherheitslücken in vielen Firmen oder Vereinen enorm sind. Immer wieder würden Überprüfungen stattfinden, dabei stellen wir schon mit Schrecken fest, dass 90 Prozent der Überprüften fahrlässig arbeiten.

Die gesetzlichen Bestimmungen sind relativ streng, aber sie werden einfach nicht eingehalten und sie werden nicht exekutiert, das ist das Erstaunliche.

Update: 29.09.2011

Ein gewisser Lo Sauer, Chemiker und Bioinformatiker in Österreich hat sich die Mühe gemacht, die Daten statistisch sehr schön aufzubereiten. In seinem Blog ist die Verteilung der Wohnsitze der Polizisten in Österreich mit Google-Maps dargestellt und eine Altersverteilung, im Vergleich zu der Gesamtbevölkerung.

Artikel von orf.at, 27.09.2011: Polizeigewerkschaft überlegt Sammelklage

Siehe auch:
Anonymous gegen GIS, Hintergründe und Versäumnisse

Anonymous hackt SPÖ-Server

HBGary gegen Anonymous – oder doch anders herum?

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