China blockiert VPN-Systeme
China blockierte anscheinend mehrere VPN (Virtuelle Private Netzwerke). Mit diesen Systemen können zensierte Webseiten aufgerufen werden. Die Veränderungen an der staatlichen Firewall erklärt China mit verbessertem Schutz und Sicherheit für den chinesischen Cyberspace.
Betroffene Provider sind Astrill, StrongVPN und GoldenFrog. Viele Chinesen nutzen diese Webseiten, um auf im Land verbotene Seiten Zugriff zu erhalten. Webseiten wie zum Beispiel Google, Facebook und Twitter sind in China ganz gesperrt.
Die Internetzensur in China ist sehr durchdacht. Sie begrenzt nicht nur, wo Chinesen auf das Internet zugreifen, sondern auch, was sie diskutieren und suchen.
Ein VPN stellt einen bestimmten verschlüsselten Link zwischen einem persönlichen Computer und einer Webseite her. Dadurch wird außerdem das Abhören der Datenflüsse dieser Verbindung erschwert.
Fast ausschließlich Einzelpersonen benutzen die betroffenen Angebote, meistens über Mobiltelefone. Großunternehmen sind von den Einschränkungen nicht betroffen.
Sunday Yokubaitis, Präsident von Golden Frog, sagte gegenüber Reuters:
„Der Angriff auf VPN aus dieser Woche, der uns und anderen VPN-Providern galt, ist weiter entwickelt als alle, die wir in der Vergangenheit sahen.“
Trotz allem, so Golden Frog, war der Zugang zu einigen ihrer Server ungehindert.
SANS Sicherheitsexperte James Murray kommentiert, dass die geblockten Dienstleistungen beliebte Proxy-Server innerhalb Chinas sind. Mit diesen erhält man Zugang zu Webseiten, die jenseits der „Great Firewall of China“ liegen. Bei diesen Webseiten handelt es sich sowohl um harmlose als auch um politisch brisante Webseiten.
Das Sperren von VPN im Allgemeinen ist schwieriger. Geschäftsreisende können weiterhin ihre Virtuellen Privaten Netzwerke innerhalb Chinas benutzen, zumindest momentan.
Angriffe und Blockaden von ausländischen Internetdienstleistern treten besonders in der letzten Zeit vermehrt auf. Die chinesische Zensur überwacht streng, was und was nicht im Internet veröffentlicht werden kann. Dies geschieht, um zu vermeiden, dass jegliche Parteikritik an die Öffentlichkeit gerät.
Hua Chunying, Sprecherin des chinesischen Außenministeriums, erklärte, dass sie keine Berichte in Bezug auf VPN-Unterbrechungen gesehen habe und Details nicht kenne.
Artikel von bbc.com, 26.01.2015: China blocks virtual private network use
Artikel von nytimes.com, 23.01.2015: In China, VPN Internet Access Tools Suffer Further Disruptions