DNS-Blockade mit Firefox-Plugin umgehen
In letzter Zeit wurde immer wieder über die Sinnhaftigkeit von DNS-Sperren diskutiert. Die Brisanz ergibt sich aus deren Nähe zur Internet-Zensur und die leichte Umgehung von Anwendern, die technisch etwas versiert sind.
Was ist eine DNS-Sperre?
Entscheidet eine Regierung, dass bestimmte Web-Seiten nicht angesehen werden dürfen, werden Internetdienstleister verpflichtet, die Seiten zu sperren. Wird von einem Nutzer die Namensauflösung von z.B. beblockte_site_com in die URL-Zeile des Browsers eingeben, erscheint eine Meldung, dass die Seite gesperrt wurde. Dies geschieht dadurch, dass die bestimmten Domains, die sich auf der Liste von „verbotenen“ Seiten befinden, auf die Sperrmeldung umgeleitet werden.
Möchte ein Nutzer diese Sperren umgehen, muss er lediglich einen freien DNS-Server für die Namensauflösung der Domain beauftragen, der nicht unter die Zuständigkeit der jeweiligen Regierung läuft.
Nun gibt es einen Fall in den USA, wo urheberrechtlich nicht erlaubtes Material (Sportberichte) über eine Webseite angesehen werden kann. Die Regierung hat daraufhin erwirkt, dass die jeweiligen Seiten mit dieser Methode gesperrt werden.
Für den Browser Firefox gibt es ein Plugin namens Mafiaa Redirector, der bei Eingabe einer gesperrten Webseite gleich zu einem Mirror ins Ausland verbindet. Das Department of Homeland Security (DHS), möchte nun, dass Mozilla dieses Plugin nicht mehr zur Verfügung stellt.
Warum dieses Anliegen im Bereich des US-Ministerums für Innere Sicherheit fällt, bleibt vermutlich ein Rätsel.
Artikel von heise.de, 06.05.2011: US-Regierung will Firefox-Add-on MafiaaFire verschwinden lassen
Artikel von theregister.co.uk, 06.05.2011: Mozilla refuses US request to ban Firefox add-on