Ehemaliger US-Vizepräsident schaltet WLAN seines Herzschrittmachers aus
Dick Cheney, ehemaliger US-Vizepräsident gab bekannt, dass er bereits 2007 seinen Herzschrittmacher aus Angst vor Terror-Attacken modifizieren ließ. Cheney ließ seinerzeit die WLAN-Funktion des Gerätes vom Hersteller deaktivieren, bevor sein Doktor es in seinen Brustkorb einpflanzte. Er befürchtete, dass Terroristen sich in das Gerät einhacken würden und seinem Herzen tödliche Stromstöße via Drahtlos-Funktion versetzten könnten.
Erstaunlicherweise wiesen 2008 Wissenschaftler Sicherheitslücken bei WLAN-fähigen Herzimplantaten nach. Auch die US-Serie Homeland spielte ein solches Szenario vor. Sogenannte ICDs (Implantable Cardioverter Defibrillators) können anfällig sein gegen eine Reihe von elektronischen Signalen, so Adrian Culley, ein technischer Berater der Sicherheitsfirma Damballa. Gemäß Culley wäre eine tatsächliche Attacke gegen Cheney jedoch relativ unwahrscheinlich gewesen, da hierfür tiefes Expertenwissen nötig sei.
Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen, dass auch andere medizinische Implantate Anfälligkeiten im Bereich Sicherheit und Datenschutz aufweisen. Seit den Experimenten im Jahr 2008 haben Experten zugegeben, dass stärkere Sicherheitsmaßnahmen für solche Geräte nötig sind. Um Datenverlust zuvorzukommen, wurden Verschlüsselungstechniken eingebaut. Die Amerikanische Herzgesellschaft warnt ICD-Patienten davor, von einer Anzahl elektronischer Geräte Abstand zu halten. Dazu gehören Mobiltelefone, Metalldetektoren, Sicherheitssysteme in Kaufhäusern und starke CB-Funksysteme. Die Risiken seien in den meisten Fällen jedoch gering.
Siehe auch:
- Hacker kann Herzschrittmacher als tödliche Waffe einsetzen
- Insulinpumpe anfällig für Hackerangriff
- Sicherheitslücke in medizinischem Gerät gibt Zugriff auf Patientendaten
Artikel von bbc.co.uk, 21.10.2013: Dick Cheney: Heart implant attack was credible
Artikel von theregister.co.uk, 21.10.2013: US Veep’s wireless heart implant disabled to stop TERRORIST HACKERS