Europäischer Bankkunden-Hacker stahl 100 Mio. US-Dollar
US-Behörden haben den russischen Hacker Evgeniy Bogachev im Juni als führende Kraft in Zusammenhang mit dem Gameover-Botnet und der Ransomware CryptoLocker angeklagt. Insgesamt waren von den weltweiten Angriffen hunderttausende Computer und mobile Geräte betroffen. Vermutlich konnte die Gruppe so mehr als 100 Millionen US-Dollar von Unternehmen und Bankkonten stehlen.
Die Anklage in Pittsburgh umfasst Verschwörung, Hacking, Bankbetrug und Geldwäsche in Zusammenhang mit seiner Rolle als Administrator des Gameover Zeus-Botnets. Das Botnet besteht aus rund 500.000 bis 1 Million mit der Malware infizierten Computern. In Omaha wurde Bogachev ebenfalls wegen Bankbetrug angeklagt, allerdings in Zusammenhang mit einer älteren ZeuS-Variante, „Jabber ZeuS“. Gameover selbst wurde 2013 als einer der aktivsten Bank-Trojaner bezeichnet.
Während der Nachforschungen stellten die Behörden außerdem fest, dass das Gameover-Botnet auch zur Verbreitung von CryptoLocker genutzt wurde. Diese Ransomware hat seit letztem Herbst rund 234.000 Computer weltweit infiziert.
Bogachev ist im Internet unter anderem als „Slavik“, „Pollingsoon“ und „Lucky12345“ bekannt.
Unter den von CryptoLocker-Betroffenen befinden sich unter anderem die Handelskammer in Vermont und die Polizei in Massachusetts, welche 750 US-Dollar als Lösegeld für verschlüsselte Daten zahlte. CrypotLocker wurde vor allem über Phishing-Mails verbreitet.
Das FBI geht davon aus, dass die beiden Malwares zusammen für Verluste in Höhe von 100 Millionen US-Dollar verantwortlich sind. Neben den USA waren Strafverfolgungsbehörden von 10 weiteren Ländern involviert, einschließlich Kanada, Australien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien und der Ukraine.
Sicherheitsexperten schätzen das Ergebnis als beachtliches Ergebnis im Kampf gegen Cyberkriminalität ein.
Artikel von scmagazine.com, 02.06.2014: Int’l crackdown on Gameover botnet results in criminal charges
Artikel von cbsnews.com, 02.06.2014: European bank hackers stole $100 million, U.S. says