Finanz- und Derivatbörse gibt Computer-Einbruch zu
Die CME-Gruppe, größte Finanz- und Derivatbörse in Chicago, USA, hat bekannt gegeben, dass ein Angriff im Juli dieses Jahres private Kundeninformationen gefährdet hätte. Die betroffenen Kunden hätten alle den CME ClearPort Service für den OTC-Markt verwendet. Dabei handelt es sich um einen zentralisierten Clearingdienst für Energiemärkte.
Händler, die die elektronische Handelsplattform CME Globex verwenden, waren sehr wahrscheinlich nicht betroffen. Es gäbe auch keine Beweise dafür, dass CME Clearing, CME Clearing Europe und der Handel in den CME-Märkten betroffen waren. Der Angriff auf die Handelsgruppe hat eine Untersuchung durch das FBI ausgelöst und die Bedenken wegen der Vertrauenswürdigkeit der elektronischen Märkte neu entfacht. Stimmen häufen sich darüber, dass damit gerechnet wird, dass in Zukunft eine groß-angelegte Attacke stattfinden wird, die eine große Störung verursachen wird.
Statistisch gesehen besteht die Hacker-Gemeinde vor allem aus drei Gruppen: den staatlich Gesponserten, der organisierten Kriminalität und bestimmten Aktivistengruppen. In den ersten beiden befinden sich gut bezahlte, sehr talentierte und kompetente Leute, deren Job es ist, die Daten zu stehlen. Es sei die größte Bedrohung gegen die Märkte und Regierungen.
Eine Studie hatte herausgefunden, dass 53 % aller Computer der Weltbörsen im Vorjahr angegriffen wurden. Die Nasdaq OMX-Gruppe entdeckte im Jahr 2011 verdächtige Dateien auf ihrer Webseite, was eine Untersuchung auslöste. Da beim jetzigen Vorfall in der CME-Gruppe vermutlich keine Kundenvermögen zu Schaden gekommen sind, sollte er als Augenöffner gesehen werden. Die Vorsitzende der Wertpapier- und Börsenaufsichtsbehörde, Mary Jo White, forderte Infrastruktur- und Protokoll-Verbesserungen.
Siehe auch:
Artikel von pcworld.com, Derivatives trading company struck by hackers
Artikel von bloomberg.com, 15.11.2013: CME Hack Draws FBI Probe While Renewing Market Structure Anxiety