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Gefälschtes GPS-Signal lenkt Schiff um

Ein Forscherteam der Universität Texas hat in einem Experiment bewiesen, dass es relativ einfach ist, eine Luxusjacht ganz unbemerkt vom Kurs abzulenken. Die Forscher haben dafür ein selbst konstruiertes GPS-Spoofing-Gerät genutzt, das etwa so groß wie eine Aktentasche sein soll. Das mit dem Kapitän des Luxusschiffes White Rose of Drachs zuvor abgestimmte Experiment wurde im Ionischen Meer durchgeführt und auf einem Video festgehalten.

Die Forscher haben mithilfe eines kleinen, selbst konstruierten GPS-Spoofing-Gerätes gefälschte GPS-Signale ausgesendet und so die GPS-Empfänger des Schiffes getäuscht. Nach und nach hatten sie mit ihrem Gerät die Stärke der falschen Signale erhöht, bis diese die echten GPS-Signale überlagerten, ohne dabei einen Alarm auszulösen oder Aufmerksamkeit beim Empfänger zu erregen.

GPS-Signale werden generell ohne besondere Verschlüsselungsmethoden über Satelliten zu den Empfängern gesendet. Die Schiffsbesatzung korrigierte daraufhin den Kurs des Schiffes entsprechend den vom GPS empfangenen falschen Signalen und kam vom ursprünglich errechneten Kurs ab.

Professor Todd Humphreys, Leiter des Experiments und weltweit führender akademischer Experte in Sachen GPS-Spoofing weist seit einiger Zeit schon auf die Gefahr hin und will nun mit seinen Ergebnissen auf die Ernsthaftigkeit der Bedrohung durch GPS-Manipulationen für alle Transportformen aufmerksam machen.

Letztes Jahr hatte er auf einer Konferenz demonstriert, wie das GPS an Bord einer Drohne manipuliert werden kann. Seine Manipulations-Technik kann ebenso für GLONASS oder Galileo-Navigationssysteme angewendet werden.

Einzig das inzwischen abgeschaltete alte(!) LORAN-System wäre nicht manipulierbar. Die Briten sind derzeit dabei, eine modernere Version zu entwickeln. Das sogenannte eLORAN, ein Langwellensystem, befindet sich noch in der Testphase. Um gegen Manipulationen gerüstet zu sein, müssten teure und unpraktische Änderungen an GPS-Systemen vorgenommen werden, wie zum Beispiel die Einführung gesicherter digitaler Signaturen.

Artikel von 30.07.2013: Professor fools $80M superyacht’s GPS receiver on the high seas

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