Der juristische Webseiten- und Online-Magazin-Betreiber Groklaw hat bekannt gegeben, dass er seine Operation einstellen wird. Groklaw wurde im Rahmen der Rechtsstreitigkeiten um Linux zwischen IBM und SCO bekannt. Groklaw berichtete von Verhandlungen, analysierte Eingaben und Urteile und richtete sich an Entwickler, Aktivisten und interessierte Nutzer von Software, aber auch an fachbezogene Juristen.

In einem letzten Beitrag begründet die Gründerin von Groklaw, Pamela Jones, warum sie das angesehene Onlineportal nun nach zehn Jahren schließt:

„Ich kann Groklaw nicht ohne eure Hilfe betreiben. Es war ein Gemeinschaftswerk und es gibt nun offensichtlich keine Möglichkeit mehr, privat zusammenzuarbeiten.“

Die Gründerin argumentierte, angesichts der umfassenden Überwachung von E-Mails durch Geheimdienste sei dem Portal die Grundlage entzogen. Mit Quellen und Mitarbeitern habe sie per E-Mail kommuniziert, was aber nicht mehr sicher sei.

„Meine persönliche Entscheidung ist es, mich, soweit es geht, aus dem Internet herauszuhalten. Ich kann nicht länger online bleiben, ohne meine Menschlichkeit zu verlieren, jetzt wo ich weiß, dass es unmöglich ist, Privatsphäre zu sichern.“

In den letzten Wochen hatten sich mit Lavabit und Silent Circle bereits zwei weitere E-Mail-Provider verabschiedet. Das Online-Magazin hatte erst kürzlich veröffentlicht, wie der US-Geheimdienst Informationen aus ausländischem E-Mail-Verkehr sammelt und die Daten jahrelang speichert. Eine modernere Technologie wird dann möglicherweise die Analyse von Daten erlauben, die bis jetzt noch durch undurchdringliche Verschlüsselungsmethoden geschützt sind.

Artikel von theregister.co.uk, 20.08.2013: Legal bible Groklaw pulls plug in wake of Lavabit shutdown, NSA firestorm
Artikel von computerworld.com, 20.08.2013: Tech legal news site Groklaw shutting down, citing email privacy concerns