Indien beginnt, chinesische Telekommunikationsausrüstungen zu überprüfen
Indien hat es nun den Amerikanern und Australiern in seinen Bemühungen gleich getan, die mögliche ausländische Spionage durch Telekommunikationsausrüstungen zu verhindern. Die beiden chinesischen Firmen Huawei und ZTE stehen unter Verdacht, über ihre Geräte für Telekommunikation Zugriff auf Informationen zu den Nutzern, Gesprächen oder ähnlichem erhalten zu können.
Aus diesem Grund haben die USA bereits vor einiger Zeit begonnen, die beiden Firmen aus dem Handel für Telekommunikation auszuschließen. Obwohl viele in der Verbannung der chinesischen Provider wirtschaftliche Gründe vermuten, ist auch Australien diesem Beispiel gefolgt. Nach einem Besuch des amerikanischen Präsidenten vor einigen Wochen wurden vermutlich Informationen über Huawei und ZTE an die australische Regierung weitergeleitet. Diese führten zu einem Verbot der Produktlieferung der chinesischen Hersteller.
Auch Indien hat jetzt nachgezogen. Die indische Telekommunikationsbehörde wird auf Anfrage des Kabinetts ein Labor einrichten. In diesem sollen alle eingehenden Geräte für Telekommunikation aus dem Ausland getestet werden. Darunter fallen die beiden chinesischen Zulieferer Huawei und ZTE, es könnte aber auch noch weitere Unternehmen treffen, wie zum Beispiel die amerikanischen Firmen Cisco und Alcatel. So sollen in dem Labor grundsätzlich alle ausländischen Produkte auf Spyware, Malware und Wanzenprogramme, sogenannte Bugging Software, geprüft werden.
Sicherheitsexperten gehen allerdings davon aus, dass ein solches Testlabor keine hinreichenden Ergebnisse liefern wird. Die Überwachungsprogramme könnten durch manuelle oder automatische Firmenupdates auch erst einige Zeit nach der ersten Verwendung installiert werden und so den Forschern im Labor entgehen.
In jedem Fall haben die chinesischen Firmen das Vertrauen der Kunden und Länder nach den vielen Spionageangriffen der letzten Zeit sehr stark beschädigt. Es wird viel PR- Arbeit von Seiten Huaweis und ZTEs nötig sein, um dieses wieder zu reparieren. Aus diesem Grund hatte der Huawei CEO Ren Zhengfei bereits Neuseeland besucht und dort versucht, die Wogen etwas zu glätten. In Indien wird ein ähnlicher Besuch in Kürze erwartet.
Artikel von theregister.co.uk, 10.05.2013: India joins list of nations vetting Huawei, ZTE
Artikel von zdnet.com, 10.05.2013: Huawei, ZTE under probe by Indian government