Indien kann jetzt BlackBerry-Kommunikationen überwachen
BlackBerry ist der Aufforderung der indischen Regierung nachgekommen, behördlich genehmigte Überwachung von Kundenkommunikationen in Echtzeit zuzulassen. Das bedeutet, dass Informationen via Email, Chats, BlackBerry Messenger (BBM) oder sogar Anhängen, welche von oder zu einem BlackBerry Mobiltelefon gesendet werden, überwacht werden können.
Dies geschieht unabhängig davon, ob die Nachricht bereits geliefert oder gelesen wurde. Das Surfen im Internet über BlackBerrys kann ebenfalls überwacht werden. Allerdings wäre es nicht möglich, geschäftliche E-Mails, die über BlackBerry-Telefone versandt werden, zu überwachen, so ein Firmensprecher.
Weiter sagte er hierzu, dass die legalisierte Zugriffsmöglichkeit nun auch für alle mit BlackBerry zusammenarbeitenden indischen Mobilnetzwerk-Partnern möglich wäre. Bereits neun der zehn indischen Telekommunikations-Unternehmen haben dem Überwachungssystem zugestimmt.
Die Nachfrage nach Smartphones, insbesondere von Apple, steigt in Indien zurzeit stark an. Analysten fragen sich daher, ob nun Apple als nächstes im Fokus der indischen Regierung stehen wird. Allerdings wies der iPhone-Hersteller darauf hin, dass alle Mitteilungen über iMessage und Facetime durchgehende Verschlüsselungstechniken verwenden, sodass niemand außer Sender und Empfänger diese lesen könnten.
Es wird daher auf Verhandlungen mit Apple hinauslaufen. Die Firma könnte entweder nur ihre Systeme in Indien ändern oder ihr gesamtes Nachrichtensystem überholen. Aber dies würde natürlich im unangenehmen Schatten der Prism-Enthüllungen stehen.
Artikel von zdnet.com, 11.07.2013: India’s BlackBerry monitoring system ‚ready for use
Artikel von bbc.co.uk, 11.07.2013: India is ‚ready to use‘ Blackberry message intercept system