Das Europäische Parlament in Straßburg, Frankreich, wurde Opfer einer Man-in-the-Middle-Attacke. Ziel des Hackerangriffs war es, Kommunikationsdaten von Smartphones und Tablets über das öffentlich zugängliche WLAN der Organisation abzuhören. Einige E-Mail-Posteingänge von Mitarbeitern wurden beeinträchtigt. Auch sollen Passwörter von bis zu 14 Personen gestohlen worden sein.

Mittlerweile wurden alle Betroffenen aufgefordert, ihre Passwörter zu ändern. Als Konsequenz und Vorsichtsmaßnahme bleibt das öffentliche WiFi bis auf weiteres deaktiviert, bis die IT-Mitarbeiter auf allen Geräten neue Zertifikate installiert haben. Die Arbeit der Parlamentsabgeordneten wird dadurch aber nicht beeinträchtigt. Ihnen steht noch ein gesondertes, privates WLAN zur Verfügung.

Laut dem Spiegel steckt hinter dem Hack wahrscheinlich eine Privatperson, die aufzeigen wollte, wie unsicher und leicht angreifbar das System ist. Erst Anfang des Jahres wurde aufgrund der von Edward Snowden veröffentlichten Dokumente bekannt, dass die NSA auch das Europäische Parlament abgehört hatte.

Das WiFi-Netzwerk der Organisation wird regelmäßig von Besuchern und Medienvertretern genutzt, die sich im Europäischen Parlament aufhalten. Der Vorfall bestätigt die bereits bestehenden Sorgen von öffentlichen WLAN-Hotspots und deren Sicherheitsrisikos, die sie mit sich tragen. Immer mehr Einrichtungen sowie Kaufhäuser bieten öffentliche Internetzugänge an, um Kunden zu locken und zufrieden zu stellen. Die damit verbundenen Sicherheitsgefahren werden dabei immer noch unterschätzt.

Artikel von zdnet.com, 28.11.2013: European Parliament’s network hacked; public Wi-Fi shutdown
Artikel von www.v3.co.uk, 27.11.2013: European Parliament switches off public WiFi after man-in-the-middle attack