Am 63. Jahrestag des Koreakrieges (25. Juni) begingen verschiedene Hacker-Gruppen Cyber-Angriffe auf südkoreanische Websites, darunter auch auf die des Präsidenten Park Guen-hye und auf Medienunternehmen.

Es wird vermutet, dass Nordkorea hierbei seine Hände im Spiel hatte, was jedoch schwer nachweisbar ist. In den letzten fünf Jahren war Nordkorea des öfteren Ziel heftiger Cyber-Attacken. Hinter den Angriffen gegen Nordkorea wird unter anderem die Aktivistengruppe Anonymous vermutet. Die bisher größte Attacke überraschte das Land im März dieses Jahres, wobei etwa 32.000 Computer mit Malware infiziert wurden.

Eine Hackergruppe, bekannt als DarkSeoul, führte die DDoS (Denial of Service) Attacken mithilfe von Jokra durch, einer Malware, die das Master-Boot-Verzeichnis im ersten Speicher-Sektor überschreibt. Bei den aktuellen Attacken wurde Castov verwendet, eine manipulierte Version des SimDisk-Programms. SimDisk ist eine Software zur Erstellung und Verwaltung von Laufwerken und Speichermedien. Der SimDisk-Installer wurde von den Hackern derart verändert, dass Updates von einer bösartigen Website heruntergeladen wurden. Sobald ein Computer infiziert ist, lädt Castov zusätzliche Komponenten herunter, sogar unter Verwendung des TOR (The Onion Router) Networks. TOR ist ein weltweites Proxynetzwerk, das den Internetverkehr regelt und die IP-Adressen verschleiert.

Chris McIntosh, Geschäftsführer von ViaSat UK hierzu:

“Angreifer werden immer zuerst die tief hängenden Früchte ernten. Daher muss jeder Schwachpunkt und jede potentielle Verbindung mit der Außenwelt identifiziert werden – wie Informationen gespeichert werden, wie Daten verschoben werden, wie der Netzwerk-Zugang abläuft und – am aller einfachsten – welche Technologie verwendet wird.“

Artikel von computerworld.com, 26.06.2013: South Korean cyberattacks linked to known gang
Artikel von theregister.co.uk, 25.06.2013: North and South Korea hit by cyber-blitz on Korean War anniversary