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kaspersy von usa nicht erwuenscht

Paranoia oder Politik – Kaspersky nicht erwünscht in Trumps White House

Ein Sprecher der General Services Administration ging mit folgender Meldung am 11. Juli an die Öffentlichkeit:

„Nach Überprüfung und sorgfältiger Abwägung wurde die Entscheidung getroffen, das Kaspersky Lab nicht mehr als Lieferant für IT-Sicherheitsprodukte geführt werden darf.“

Diese Meldung kam genau einen Tag nachdem das FBI Mitarbeiter von Kaspersky Lab verhört hatten. Mitglieder des US-Senats hatten ursprünglich sogar noch ein weitgreifenderes Verbot von Kaspersky Technologien vorgeschlagen. Aber erst einmal gilt: Kaspersky Produkte dürfen nun nur noch in bestimmten, weniger wichtigen Regierungsbehörden eingesetzt werden.

Kaspersky Lab, das russische IT-Unternehmen ist schon seit einer Weile Spielball der Mächte. Die USA beschuldigen Kaspersky Lab, Helfer des russischen Spionagenetzwerks KGB zu sein. 2016 wird es sogar mit einem Hackerangriff auf die USA in Verbindung gebracht. Kaspersky hätte Backdoors in ihre Sicherheitssoftware eingebaut, mit der Cyberspionage möglich gemacht wurde. Beweise? Fehlanzeige!

Das mutet schon fast an wie in den alten Zeiten des Kalten Krieges im Ost-West-Konflikt. Doch vielleicht interpretieren die einen da mehr hinein als die anderen. Doch vielleicht ist das alles eine gut begründete und überlegte Entscheidung.

Auch John Pescatore, IT Sicherheitsexperte äußerte sich dazu: Er sieht dies als eine politische Entscheidung. Andere Länder verhalten sich ähnlich in solchen Fällen. Er könne sich aber nicht an eine einzige politische Entscheidung erinnern, die unterm Strich eine positive Entscheidung zur Cybersicherheit war.

Das sagen die Betroffenen

Kaspersky hat vehement kundgetan, dass es nie so etwas getan hätte und nie tun würde. Das Unternehmen bot den US-Ermittlern sogar freie Einsicht in seinen Quellcode an, um zu beweisen, dass es Moskau nicht bei der Spionage unterstützt. Doch irgendwie haften die Beschuldigungen schon seit Jahren an dem Unternehmen. Und wie sagt man so schön – wo Rauch ist, da ist auch Feuer.

In einer ausführlichen Stellungnahme sagte der Kaspersky Inhaber,

„dass die Tatsachen falsch interpretiert oder manipuliert wurden. So manchem würde es sicher passen, wenn es diese Verbindungen zum Kreml wirklich geben würde. Aber sie haben bis jetzt keine Beweise vorgelegt, dass wir tun. Kaspersky Lab unterhält keine Beziehungen zu einer Regierung, und wir haben nie geholfen, und werden auch keiner Regierung in der Welt helfen bei der Cyberspionage!“

Kaspersky Lab fühle sich

„wie mitten in einem geopolitischen Kampf gefangen, wo jede Seite versucht, es für ihr politisches Spiel zu nutzen.“

Es ist bekannt, dass die US-Behörden sehr viel Misstrauen an den Tag legen – gegen jeden, nicht nur gegen die Russen oder russische Firmen. Teilweise grenzt das schon beinahe an Paranoia. Allerdings steht es ihnen natürlich frei zu entscheiden, wenn es um die nationale Sicherheit der USA geht. Vielleicht wird mit dem Ausschluss von Kaspersky ja auch nur ein klares politisches Signal gesetzt – wie in alten Zeiten. Vielleicht aber können die Amerikaner einfach nicht anders als niemandem zu vertrauen, der irgendwas mit Russland zu tun hat. In diesem Fall sehen sie die Verbindungen als sehr alarmierend an.

Und rein hypothetisch: Könnte Kaspersky wirklich ganz einfach nein sagen, wenn der Kreml das Unternehmen um einen Gefallen bittet? In Russland existiert doch kein Unternehmen sehr lange, das dem mächtigen Kreml widerspricht.

Vermutlich wird das Verbot der US-Behörden Kaspersky Lab nicht wirklich schaden. Das Unternehmen produziert IT-Sicherheitssoftware, die weltweit äußerst beliebt ist.

Artikel von theregister.co.uk, 11.07.2017: Uncle Sam says ’nyet‘ to Kaspersky amid fresh claims of Russian ties
Artikel von reuters.com, 12.07.2017: Trump administration limits government use of Kaspersky Lab software
Artikel von v3.co.uk, 12.07.2017: Kaspersky: ‚We’re a pawn in a geopolitical game,‘ argues Russian security software maker

Urheberrechte am Bild: shutterstock.com

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