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Russische Hacker 2016: Zielscheibe waren Wahlen in fast allen US-Bundestaaten

Russische Hacker 2016: Zielscheibe waren Wahlen in fast allen US-Bundestaaten

Das US Department of Homeland Security und das FBI  veröffentlichten ein gemeinsames Nachrichtenbulletin an alle Regierungsbehörden. Es enthielt recht ernüchternden offiziellen Feststellungen zum Thema gehackte US-Wahlmaschinen. Demnach hätten die russischen Staatshacker in 2016 höchstwahrscheinlich die Wahlmaschinen von 50 US-Staaten ausgekundschaftet. Das sind mehr als doppelt so viele betroffene Staaten als frühere Berichte nannten.

Laut dem Bericht sei jetzt klarer, dass die russischen Hacker sich ganz intensiv mit den Wahlwebseiten und Wahlnetzwerken auseinandergesetzt hatten. Insbesondere waren sie darauf aus Schwachstellen zu finden wie verwundbare SQL-Datenbanken von Webservern und Datenbanken und auch Zugang zur IT-Infrastruktur der Wahlmaschinen mittels Benutzernamen und Passwörtern zu erhalten.

Nach offiziellen Aussagen wird davon ausgegangen, dass die russische Regierung die US-Wahlinfrastruktur in allen 50 Bundesstaaten gründlich untersucht hat. In einigen Fällen, hieß es, „sei darauf abgezielt worden, Zwietracht zu säen, um die US-Wahlen 2016 zu beeinflussen.“ Im Bulletin hieß es, dass, basierend auf dem methodischen Charakter der Vorgehensweise, mit Sicherheit davon ausgegangen werden kann, dass es sich um eine russische Cyberinitiative handelt.
Dies ist nun schon der dritte Bericht über die Vorfälle 2016. Der erste Bericht erschien im Dezember 2016, dessen Informationen hauptsächlich Analysen nicht-staatlicher IT-Sicherheitsanalysen wiedergaben. Im Februar 2017 ging ein weiterer Bericht auf weitere technische Details ein und gab ein paar Regeln heraus, wie ein Cybereinbruch erkannt werden kann, und informierte über die verschiedenen Techniken der Malwareübermittlung. Der aktuellste Bericht geht jetzt mehr darauf ein, was genau ausgekundschaftet worden war und wie viele US-Bundesstaaten tatsächlich betroffen waren. Interessant daran war die Erkenntnis, dass die Hacker in alphabetischer Reihenfolge vorgegangen sind.

2020 stehen die nächsten US-Präsidentschaftswahlen an. Die relevanten US-Sicherheitsbehörden möchten, dass alle Beamte aller US-Staaten an einem Strang ziehen, um die nächsten Wahlen sicher zu machen. Die Unterabteilung des Department of Homeland Security, die Cybersecurity and Infrastructure Security Agency, kurz CISA, wurde vom US-Kongress mit einem zusätzlich 33 Mio. US-Dollar Budget ausgestattet. Damit soll Sicherheit für die anstehenden Wahlen weiter erhöht werden. In diesem Zusammenhang wurde seitens der Behörde empfohlen, dass sich alle Wahlbehörden auf eine bessere Betriebssicherheit konzentrieren und grundlegende Sicherheitsvorkehrungen für Wahlwebseiten treffen. Weiterhin sollten die Behörden die Verfügbarkeit von Informationen über die verwendeten Wahlsysteme oder die angewandten Verwaltungsprozesse einschränken.

Bleibt zu hoffen, dass alle diese Maßnahmen eine deutliche Wirkung zeigen. Es kann aber durchaus sein, dass es die russischen Hacker nur noch mehr anspornt, noch ausgefeiltere Aktivitäten zu unternehmen, um die US-Präsidentschaftswahl 2020 diesmal wirklich zu stören. Bisher haben sie mehr oder weniger nur herumgeschnüffelt … davor wird jedenfalls ausgegangen.

Artikel von arstechnica.com, 10.04.2019: DHS, FBI say election systems in all 50 states were targeted in 2016

Urheberrechte Beitragsbild: Public Domain, Creative Commons CC0

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