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Russland sperrt Schweizer ProtonMail und ProtonVPN

Russland sperrt Schweizer ProtonMail und ProtonVPN

Roskomnadsor ist die oberste russische Behörde für Telekommunikation. Sie ist zuständig für die Presseaufsicht und damit den Bereichen Informationstechnologie und Massenmedien. Die Behörde arbeitet eng mit dem russischen Geheimdienst FSB zusammen. Ende Januar sperrte sie im Auftrag des FSB verschiedene ausländische Mailserver in Russland. Betroffen sind auch die von der schweizer Proton Technologies AG kostenlos betriebenen verschlüsselten Dienste ProtonMail und ProtonVPN. Auch andere Mail- und VPN-Provider sind bereits gesperrt worden oder von Sperrung innerhalb Russlands bedroht. Der deutsche E-Mail-Provider mailbox.org zählt dazu.

Hintergrund der russischen Sperre von ProtonMail und ProtonVPN 

Russland beharrt darauf, dass vor etwa 12 Monaten über die E-Mailserver von Proton Bombendrohungen gegen russische Schulen und Behörden verschickt worden waren. Die russische Behörde begründet die Aussperrung damit, dass das schweizer Unternehmen ihr die Auskunft über die dafür verwendeten Mailkonten verwehrt habe. ProtonMail dagegen behauptet, dazu noch nie eine Anfrage von der russischen Behörde erhalten zu haben.

Außerdem beruft man sich darauf, dass sich Proton nach Aufforderung im 2. Quartal 2019 nicht im russischen ARI-Verzeichnis registriert habe. Russland macht es seit einiger Zeit zur Pflicht, dass Daten auf Servern im russischen Staatsgebiet gesichert werden müssen, wenn Dienste dort angeboten werden. Proton, so behauptet die Behörde, habe nicht einmal auf die entsprechenden Anfragen reagiert. Allerdings sehen sich viele ausländische Anbieter überhaupt nicht davon angesprochen, da sie keine russischen Anbieter seien und auch kein Angebot in Russland unterhalten.

Die Proton AG äußerte sich in einer offiziellen Erklärung:

„Wir haben Berichte erhalten, dass Proton derzeit in Russland gesperrt sei. Wir werden uns an die zuständigen Behörden wenden, um die Aussperrung so schnell wie möglich aufzuheben. Die Sperrung betrifft ProtonMail- und ProtonVPN-Benutzer, die vor der Sperre nicht angemeldet waren. Für den Moment empfehlen wir, das TOR-Netzwerk (über den TOR-Browser) zu benutzen, um auf unsere Dienste zuzugreifen“.

Das Unternehmen verurteilte

„die Sperrung als eine fehlgeleitete Maßnahme, die nur dazu dient, Bürger zu schaden“.

Laut Proton ist es möglich, die Sperre zu umgehen. Das Unternehmen empfiehlt seinen Nutzern, auf seine Dienste via den Tor-Browser zuzugreifen, und stellt entsprechende Anweisungen zur Verfügung.

Artikel von bleepingcomputer.com, 30.01.2020: Russia Blocks ProtonMail and ProtonVPN, Tor to the Rescue

Beitragsbild: Public Domain, Creative Commons CC0 von pixabay

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