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Singapur sorgt sich um Mangel in Cybersicherheits-Skills

Singapurs Fähigkeit, sich gegen die steigende Anzahl von Hackerattacken zu wehren, schwächelt. Grund dafür ist ein Mangel an Fertigkeiten und Aufmerksamkeit bei Unternehmen, so eine Sicherheitsfirma, die Trainings anbietet.

Bryce Boland von FireEye:

„Wir sehen einen Mangel an Fähigkeiten und Kapazitäten bei den Angestellten. Ein Grund dafür ist auch der hohe Bedarf an Fachkräften weltweit – von denen es so schon nicht viele gibt.“

Singapur ist ein globales Finanzzentrum, das unmittelbar von seinem Image als sicherer und stabiler Ort für Unternehmen abhängig ist. In den letzten Monaten war es jedoch von schwerwiegenden Online-Angriffen auf Regierungswebseiten und Kundendaten von Unternehmen betroffen. Cybersicherheit stellt eine große Herausforderung für Südostasiens einziges entwickeltes Land dar. Dabei will die Regierung in nächster Zeit die Verknüpfung von öffentlichen Einrichtungen und Infrastruktur für die Bereitstellung von Echtzeitdaten vorantreiben.

Lyon Poh von KPMG LLP in Singapur:

„Organisationen realisieren mehr und mehr, dass der Ansatz für Cybersicherheit ein ganzheitlicher sein muss. Allerdings fehlen ihnen die Leute mit der richtigen Erfahrung, um umfassende Schutzsysteme zu implementieren.“

FireEyes Trainingscenter startete im Januar 2014. Dort werden Cybersicherheitsexperten trainiert und Methoden zur Entdeckung und Vermeidung von Malware entwickelt. Die Zahl der Cybersicherheitsexperten fiel in Singapur von 1.500 im Jahr 2012 auf nur noch 1.200 im letzten Jahr. Insgesamt stellt dies gerade mal 0,8 Prozent aller IT-Fachkräfte in der Stadt dar.

Insgesamt könnten Versäumnisse im Zusammenhang mit Cybersicherheit zu Verlusten in Höhe von bis zu 3 Billionen US-Dollar bis zum Jahr 2020 führen, so ein Bericht des World Economic Forums im Januar 2014.

Im November letzten Jahres wurde die Webseite des Premierministers von Singapur, Lee Hsien Loong, gehackt. Und erst vor kurzem wurde bekannt, dass vermutlich rund 1.560 Online-IDs zum Zugriff auf Steuerportale und Rentenbelege gefälscht wurden.

Einige Firmen sehen aber immer noch nicht ein, dass sie ihre Sicherheitsmaßnahmen signifikant verbessern müssen. Stephanie Boo von FireEye:

„Viele Male haben wir schon versucht zu erklären, was gerade vor sich geht.“

Einige Kunden sagen allerdings manchmal, „dass sich dies zu sehr nach einem Hollywood-Drehbuch anhört“.

Dies könnte die Firmen teuer zu stehen kommen, denn Hacker rüsten auf. Die Attacken werden zunehmend ausgeklügelter und auch gezielter. Außerdem sind ganze „Hacker-Pakete“ auf dem Schwarzmarkt kaufbar, für rund 750.000 US-Dollar kann man zum Beispiel eine „gute Day-Zero-Attacke“ kaufen.

Siehe auch:

Artikel in bloomberg.com, 22.06.2014: Cybersecurity Skills Shortage Poses Threat in Singapore

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