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Topp-Fußballklub Manchester United von Cyberangriff betroffen

Topp-Fußballklub Manchester United von Cyberangriff betroffen

Das IT-Netzwerk des beliebten britischen Fußballklubs Manchester United wurde am 20. November von unbekannten Hackern angegriffen. Obwohl der Angriff schnell erkannt und eingedämmt wurde, gab es tagelang Unterbrechungen des internen IT-Systems.

Wohl auch dank der guten IT-Sicherheit waren alle Medienkanäle, darunter auch die Klub-Webseite und die mobile App, nicht von dem Angriff betroffen. Die IT-Probleme hatten auch keine Auswirkungen auf den Trainings- oder Spielbetrieb gehabt. In einer Erklärung des Klubs hieß es, dass personenbezogene Daten der Fans oder Kunden nicht kompromittiert worden waren. Weiter hieß es, die organisierten Cyberkriminellen hätten einen wohlgeplanten, komplexen Angriff ausgeführt. Der Klub verfüge aber über umfangreiche IT-Protokolle und Verfahren und hätte solche für Angriffsszenarien zuvor gut geübt. Der Angriff wäre schnell identifiziert worden und betroffene Systeme konnten heruntergefahren werden, um den Schaden einzudämmen und Daten zu schützen. Der Klub hielt sich jedoch mit detaillierteren Informationen zurück.

Fußballklub Manchester United nicht einziges Opfer

Laut dem Direktor von Orange Cyberdefense in Großbritannien, Stuart Reed, sei es gar nicht so abwegig, dass Cyberkriminelle auf Klubs in der lukrativen britischen Premier League abzielen würden. Reed sagte, insbesondere seit das Coronavirus ausgebrochen sei, haben man vermehrt solche Angriffe registriert. Insbesondere würde Social-Engineering-Angriffe ausgeführt, um in die IT-Systeme der Klubs einzudringen. Allerdings, so Reed weiter, sei die Cyberabwehr gegen Phishing-Versuche und das Erkennen böswilliger Aktivitäten heute sehr fortschrittlich.

Das Nationale Cyber Security Center in Großbritannien befragte im Juli dieses Jahres Sportvereine zu dem Thema. 70 Prozent der Befragten gaben an, jährlich mindestens einmal angegriffen zu werden. Die Hacker würden dabei eindeutig auf Schwachstellen in den IT-Systemen abzielen.

Im Juli 2018 war der FC Liverpool bereits von einem Hackerangriff betroffen, der nicht so glimpflich ablief. Seinerzeit konnten die Hacker die persönlichen Daten von Jahreskarteninhabern stehlen. Die Studie berichtet auch von anderen britischen Fußballklubs, die von Spear-Phishing-Angriffen und BEC-Betrügern betroffen waren, die es auf das Stehlen von Klubgeldern abgesehen hatten. Ein nicht näher benannter Verein wurde sogar Opfer einer Ransomware-Attacke. Dieser Angriff hatte auf die Drehkreuze an den Zugängen zu dem Vereinsstadium abgezielt.

Im Februar dieses Jahres war der spanische Fußballklub FC Barcelona angegriffen worden. Hacker hatten versucht, Zugangsdaten zu stehlen. Sie schafften es, das Twitter-Konto des Klubs zu übernehmen und konnten gefälschte Tweets posten. Die Hackergruppe OurMine wollte erreichen, dass der brasilianische Spieler Neymar Jr. wieder in den Kader zurückgebracht wird. Schon 2017 hatte diese Gruppe die Twitter und Facebook-Seiten des spanischen Top-Klubs angegriffen. OurMine scheint sich auf Twitter-Angriffe spezialisiert zu haben. Im Januar hatte die Gruppe bereits die Twitter-Konten von 15 Teams der amerikanischen NFL gehackt.

Nicht nur die finanziell gut aufgestellten Fußballvereine gehören zu den Opfern. Sehr oft sind die Fans selbst die Betroffenen. Im Juni dieses Jahres warnte das britische National Cyber Security Centre vor Phishing-, Betrugs- und Brute-Force-Angriffen. Ziele der Hacker waren eindeutig die Fan-Konten. Besonders auffällig war, dass Cyberangriffe eskalierten, die sich gegen TV-Streaming-Abos richteten.

Artikel von theregister.com, 21.11.2020: Manchester United working with infosec experts to ‚minimize ongoing IT disruption‘ caused by ‚cyber attack‘
Artikel von zdnet.com, 21.11.2020: Manchester United football club discloses security breach

Beitragsbild: Public Domain, Creative Commons CC0 von wikipedia.org.

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