USB-Stick voller Sicherheitsinfos von Flughafen Heathrow gefunden
Aus Großbritannien kam eine Meldung, dass ein arbeitsloser Mann einen USB-Datenträger voller brisanter Sicherheitsinfos gefunden hatte. Wer ihn fahrlässigerweise verloren hatte, ist bis jetzt noch nicht bekannt.
Der nicht näher benannte Arbeitslose sichtete den Inhalt des Datenträgers auf einem PC in seiner örtlichen Bibliothek. Was er darauf in unverschlüsselter Form fand, waren detaillierte, höchst sensible Sicherheitsdaten rund um die Sicherheit des Flughafen Heathrow. Der Mann übergab den brisanten Datenträger an einen Reporter des Sunday Mirror.
Flugrouten der Queen auf USB-Stick
In 76 Ordner fanden sich insgesamt 2,5 GB an Dateien. Alle Daten waren in unverschlüsselter Form auf dem Datenträger abgelegt. Zu der Dokumentensammlung gehörten Sicherheitsinformationen und detaillierte Übersichtspläne des Flughafens. Unter anderem enthielten diese Pläne eine Übersicht aller Sicherheitskameras, Karten der Tunnels und Fluchtschächte des Flughafens und des Express Bahnhofs. Auch Routen und Sicherheitsmaßnahmen für Reisen der Königin, der Kabinettsmitglieder und ausländischer Würdenträger, einen Zeitplan der Anti-Terror-Patrouillen. Ebenfalls befand sich darauf eine Übersicht des Ultraschallsystems von Heathrow. Es wird zur Überprüfung von Lücken im Sicherheitszäunen und der Start- und Landebahnen eingesetzt. Daneben, sämtliche Einzelheiten zu den nötigen Identifizierungsarten für den Zugang zu Sicherheitsbereichen. Auch eingesetztes verdecktes Sicherheitspersonal und sogar Fotos der Sicherheitseinrichtungen der Königin waren zu sehen.
Der Flughafen Heathrow ist bekannt für seine hohen Sicherheitsstandards. Ein Flughafensprecher sagte, alle Sicherheitspläne sind überprüft worden nach dem Fund und können weiterhin als sicher eingestuft werden. Man hätte natürlich eine interne Untersuchung eingeleitet zu diesem Vorfall. Die Ermittlungen zur Aufklärung des Falles laufen gemeinsam mit der Londoner Metropolitan Police und den Flughafenbeamten. Bis jetzt kann sich niemand erklären, wie die Daten auf den USB-Stick gelangten und verloren gehen konnten oder was damit geschehen sollte. Allerdings werde man die Sicherheitsmaßnahmen weiter verschärfen, um solche Fälle in Zukunft zu verhindern.
Das scheint auch dringend nötig. Der Kommentar von Sicherheitsexperte John Pescatore zu diesem Vorfall:
„Dieser Vorfall ist wie ein Mikrokosmos der Debatte um Datenverschlüsselung. Wenn wir nur wüssten, dass diese sensiblen Daten auf dem USB-Laufwerk von den guten Buben stammen. Dann würde ich darüber schreiben, wie Laptops und Wechseldatenträger immer routinemäßig verschlüsselt werden sollten. Wenn Ermittlungen zum unverschlüsselten USB-Stick aber zum Ergebnis führen, dass eine terroristische Handlung dahinter steckt, wäre das Argument, dass eine Verschlüsselung die Entdeckung terroristischer und krimineller Machenschaften verhindert.
Aber denken Sie mal über folgendes nach: Im Oktober 2016 berichtete die britische Regierung, dass seit Mai 2015 mindestens 1.000 Laptops, Computer und USB-Sticks der Regierung als verloren oder gestohlen gemeldet wurden. Die allgegenwärtige, dauerhafte Verschlüsselung solcher Inhalte schützt Bürger und Unternehmen daher viel mehr vor Cyberangriffen, als es Kriminellen und Terroristen ermöglicht, unentdeckt zu bleiben.“
Artikel von arstechnica.com, 30.10.2017: Man finds USB stick with Heathrow security plans, Queen’s travel details
Artikel von cnet.com, 30.10.2017: USB stick with Heathrow Airport security data found on street
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