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Verwandlung privater WiFi-Router in öffentliche Hotspots

Wer ein Kunde von Comcast in den USA ist, dessen privater WiFi-Router wird in einen öffentlichen Hotspot umgewandelt. Auf den ersten Blick mag dies abschreckend und nervig wirken. Der Vorteil ist jedoch: Überall gibt es Internet.

Vor über einem Jahr startete Comcast das Mega-Projekt, private und gewerbliche Gebiete mit umfassenden WiFi zu versorgen. Stellen Sie sich Wellen kabellosen Internets vor, die von jedem Haus, Geschäft und jeder öffentlichen Wartezone kommen.

Comcast hat dazu die alten Router seiner Kunden gegen neue ausgetauscht, die diese Doppelfunktion als zusätzlicher öffentlicher Hotspot erfüllen können. Bisher wurden 3 Millionen Geräte umgestellt, 5 Millionen weitere sollen bis Ende des Jahres folgen.

Jede Person mit einem Xfinity-Account kann seine Geräte (Laptop, Tablets, Telefone) registrieren und bleibt somit immer im öffentlichen Netzwerk angemeldet – im Haus eines Freundes, im Café oder an der Bushaltestelle. Die Frage nach dem WiFi-Passwort bei ihrem Cousin entfällt somit.

Was aber ist mit Datenschutz und Privatsphäre? Comcast hat dies sorgfältig durchdacht: Jeder Router ist mit zwei Antennen ausgestattet, einer für das private, ein anderer für das öffentliche Netzwerk. Außenstehende erhalten somit keinen Zugriff auf das private, passwortgeschützte Netzwerk. Ein Wechsel zwischen den Netzwerken sei nicht möglich, sodass Kriminelle das private Netzwerk nicht ausspionieren können.

Experten warnen dennoch. Tripwire testete 50 Router, die derzeit auf dem Markt erhältlich sind. Zwei Drittel wiesen ernst zu nehmende Schwachstellen auf – wenn eine Schwachstelle in den Comcast-Routern gefunden wird, wäre das ein gefundenes Fressen für potenzielle Angreifer.

Und wenn nun Ihr Router für kriminelle Aktivitäten genutzt wird, wenn auch über die öffentliche Antenne? Sorgen vor den Strafverfolgungsbehörden müssen die US-Bürger nicht haben. Da der Login nur über die Comcast-Benutzerkonten funktioniert, ist der Urheber zurück verfolgbar.

Auch über eine langsamere Verbindung muss man sich nicht sorgen. Die beiden Antennen haben ihre jeweils eigene Bandbreite. D.h. im privaten Netzwerk erhält der Kunde weiterhin genau die Bandbreite, für die er zahlt. Im öffentlichen Netzwerk stellt Comcast 15 Mbps zur Verfügung. Dies reicht für rund fünf Personen, die sich gleichzeitig mit dem Netzwerk verbinden. Comcast-Sprecher Charlie Douglas:

„Das Letzte, was wir erreichen wollten, wäre eine Verschlechterung der Nutzererfahrung.“

Wer will, kann diese Option auch immer noch abschalten. Bisher haben dies allerdings nur 1 % der Comcast-Kunden getan.

Artikel von cnn.com, 16.06.2014: Comcast is turning your home router into a public Wi-Fi hotspot

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