Jedes Jahr veröffentlicht das Weltwirtschaftsforum seinen Bericht zu der globalen Risikolage. Letztes Jahr lag das Risiko für extreme Wetterverhältnisse an erster Stelle, gefolgt von Naturkatastrophen, Cyberangriffen und Datenschutzverletzungen. In dem am 15.01.2019 veröffentlichten Bericht hat sich an der Spitze der Risikoliste nur wenig verändert. An die zweite Stelle rutschte aber das Scheitern des Klimawandels und schob damit die Risiken aus Cyberangriffen und Datenschutzverletzungen auf den vierten und fünften Rang zurück.

Diese Zurückstufung heißt jedoch nicht, dass das Risiko für Cyberangriffe nun weniger hoch ist. Der Bericht stellt eindeutig klar, dass Cyberangriffe auf kritische Infrastrukturen ein sehr hohes Risiko darstellen für die Weltbevölkerung. Grund dafür sei die zunehmende Konnektivität der Gesellschaft und dass sich Bedrohungsszenarien rasch weiter entwickeln würden. Hacker, die von Nationalstaaten unterstützt werden, tragen einen großen Teil dazu bei.

Ein sehr hohes Risiko für Cyberangriffe (c) World Economic Forum: https://www.weforum.org/reports/the-global-risks-report-2019

Im Bericht des Weltwirtschaftsforums wird gewarnt, dass

„die potenzielle Anfälligkeit kritischer technologischer Infrastrukturen zunehmend zu einem nationalen Sicherheitsbedenken geworden ist“.

Laut dem Risikobericht ist das hauptsächlich auf die zunehmende Digitalisierung und das Wachstum des Internets der Dinge in den letzten Jahren zurückzuführen. Die Kombination aus Internet der Dinge und kritischen Infrastrukturen berge ein sehr hohes Risiko, so der Bericht. Der Risikobericht appelliert an alle Organisationen sich hier weiterzuentwickeln, um damit alle Menschen vor schädlichen Folgen zu bewahren. John Drzik, Präsident von Global und Digital bei Marsch einem führenden Versicherungsmakler und Unternehmen für Risikomanagement sagte:

„Die anhaltende Unterfinanzierung kritischer Infrastrukturen auf der ganzen Welt behindert den wirtschaftlichen Fortschritt, sodass Unternehmen und Gemeinschaften sowohl für Cyberangriffe als auch für Naturkatastrophen anfälliger sind und technologische Innovationen nicht optimal nutzen können.“

Der globale Risikobericht 2019 des Weltwirtschaftsforums wird veröffentlicht vor dem Hintergrund besorgniserregender geopolitischer und geoökonomischer Spannungen. Er will aufzeigen, dass, wenn die genannten Spannungen nicht behoben werden, die Weltgemeinschaft dabei behindert wird, die wachsende Zahl anderer kollektiver Herausforderungen zu bewältigen. Dazu zählen die zunehmende Umweltzerstörung und die Störungen, die mit der vierten industriellen Revolution einhergehen. Der Bericht ist das Ergebnis der Befragung von etwa 1.000 wichtigen Persönlichkeiten im öffentlichen und privaten Sektor, aus Wissenschaft und Zivilgesellschaft.

Artikel von zdnet.com, 16.01.2019: Data breaches, cyberattacks are top global risks alongside natural disasters and climate change
Artikel von weforum.org, 16.01.2019: The Global Risks Report 2019
PDF-Report des Weltwirtschaftsforums: The Global Risks Report 201914th Edition

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