Hackerangriff auf Türkische Bank mit SWIFT
Schon im Februar letzten Jahres war SWIFT in die Schlagzeilen geraten. Das belgische Unternehmen, das den internationalen Zahlungsverkehr über sichere Telekommunikationsnetze abwickelt, wurde seinerzeit von Hackern missbraucht, um fast 1 Milliarde US-Dollar zu bewegen. Die Hacker hatten dazu Zugangsdaten der Bangladesch Bank verwendet, um die riesige Summe von der New York Federal Reserve auf vier Bankkonten in Manila zu überweisen. Die globale Bankenwelt sieht sich zunehmend derartiger Bedrohungen ausgesetzt, die seit dem Angriff in Bangladesch auch immer öfter erfolgreich ausgehen für die Hacker.
Nun gab die türkische Akbank einen Vorfall vom 08. Dezember bekannt, bei dem bisher noch unbekannte Hacker die Bank über das SWIFT System angegriffen haben. Laut Akbank wurden dabei zwar keine sensiblen Kundendaten kompromittiert oder Kundenvermögen verloren, jedoch hat der Angriff vermutlich einen Gesamtschaden von bis zu 4 Mio. US-Dollar angerichtet. Genaueres ist zu dem Vorfall noch nicht bekannt. Akbank wollte keine weiteren Details über den Vorfall bekannt geben. Die türkische Bank bestätigte jedoch, dass sie sofort Präventivmaßnahmen eingeleitet hätte und auch die Behörden entsprechend informiert wurden.
SWIFT reagierte auf den Vorfall und gab an, dass es in seinem System keine Hinweise gefunden hätte, dass sein Telekommunikationsnetz oder das Netzwerk kompromittiert wurden. Das Unternehmen hatte im Februar ein ähnliches Statement abgegeben. Tatsächlich war das SWIFT System bisher immer sehr verlässlich in Sachen Sicherheit. Jedoch zeigen die vergangenen Vorfälle, dass kriminelle durchaus Zugang zu dem SWIFT Interface erlangen können. Entweder durch einen Hackerangriff oder durch einen Insider in einer der Banken. Dies zeigt, dass die wichtige Rolle von SWIFT in der täglichen internationalen Geldwirtschaft auch gleichzeitig ein großes systemisches Risiko innehält.
Artikel von reuters.com, 16.12.2016: Turkey’s Akbank faces $4 million hit from attempted cyber heist