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Datenleck bei niederösterreischischem Landesgericht

Durch ein Datenleck am Landesgericht Wr. Neustadt wurden vertrauliche Daten von Verhandlungen online gestellt.

Dr. Hans Zeger von Arge Daten:

Offenbar durch Bedienstete des Gerichts wurde eine Datenbank erstellt, die Online ungesichert abrufbar war und sogar über Google recherchierbar war. Damit reiht sich das LG Wiener Neustadt eindrucksvoll in die lange Reihe von Datenlecks im Justizministerium. Zur Erinnerung, das bisher größte Leck war die jahrelange illegale Weitergabe von Exekutionsdaten.

Bei einem derartig inferioren Umgang mit höchstpersönlichen und vertraulichen Daten darf das rapide sinkende Vertrauen in die Justiz nicht verwundern. Auch die Unabhängigkeit und Rechtsstaatlichkeit von Richtern muss angesichts der Wiener Neustädter Aktion neu bewertet werden. Offenbar wurde von einzelnen Richtern, ohne Mindestsicherheitsmaßnahmen, eigenmächtig eine Schatten-EDV entwickelt, die gerichtsinterne Aufsicht versagte völlig. Solange es derartige Beamtenaktionen gibt, sind Cyberangriffe von Anonymous und Co das
wesentlich unbedeutendere Problem.

Artikel von wienerzeitung.at, 13.03.2012: Datenleck am Landesgericht Wr. Neustadt

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