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Deutschland bestraft Google wegen unerlaubter Datensammlung

In den Jahren 2008 bis 2010 machten Google-Autos Schlagzeilen, die unter anderem deutsche Straßen abfuhren und Bilder für Google Street View sammelten. Diese enthielten beispielsweise Bilder von Anwohnern, auf denen sie klar zu erkennen waren. Einige waren darüber sehr erbost, doch Google argumentierte, dass die Fahrzeuge lediglich Bilder von öffentlichen Straßen schießen, und räumte jedem das Recht ein, sein Gesicht, Grundstück oder Haus unkenntlich zu machen, wenn der Betroffene einen entsprechenden Antrag einreicht.

Nur wenig später wurde bekannt, dass die von Google entsandten Autos weit mehr als nur Bilder der Umgebung sammelten. Angeblich unbeabsichtigt, griff das Fahrzeug über W-LAN auf jedes ungesicherte Netzwerk zu und entwendete so Chatprotokolle, Bilder, E-Mailadressen und Passwörter jeglicher Art.

Für diesen Verstoß gegen das Datenschutzgesetz wurde Google zur Höchststrafe in Höhe von 145.000 € verurteilt. Der Richter selbst sagte, dass diese Summe zu gering sei, die Gesetze jedoch kein anderes Strafmaß zuließen.

Der Vorfall ist die größte bekannte Datenschutzverletzung der Geschichte, auch wenn Google stets beteuerte, dass es niemals geplant hatte, diese Daten zu sammeln, noch sie zu speichern. Sie wurden sofort gelöscht und wahrscheinlich konnte Google sie nicht auswerten oder gewinnbringend nutzen.

Erik Schmidt, der Vorsitzende des Google Konzerns, gab bekannt, dass die Sammlung der Daten von einer Einzelperson des Unternehmens ausgegangen und nicht von den Vorsitzenden autorisiert war, sodass also keine Unternehmensentscheidung vorlag.

Er verwies des Weiteren darauf, dass Google, genau wie jedes andere Unternehmen, nicht perfekt sei und hier ein grober Fehler unterlaufen wäre. Er betonte jedoch auch, dass aus den Fehlern gelernt und die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen wurden. Zudem haben die Handlungen des Unternehmens gezeigt, wie wichtig Google die Privatsphäre der Menschen ist und welch großen Stellenwert diese in der Konzernphilosophie einnimmt.

Abschließend bleibt dieser Fall ein riesiger Skandal und wird wahrscheinlich bewirken, dass das maximale Strafmaß für das unabsichtliche Verletzten sensibler Daten angehoben wird. Dies hätte zur Folge, dass große Unternehmen wie Google bei einem solchen Verstoß adäquat bestraft werden können und nicht mit einer kleinen Geldbuße in Höhe von 145.000 € davon kommen.

Artikel von cnet.com, 22.04.2013: Germany fines Google $189K for Street View Wi-Fi data breach
Artikel von bbc.co.uk, 22.04.2013: Google fined over illegal wi-fi data capture in Germany

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