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NSA-Manipulation an Cisco-Produkten nicht gut für Wirtschaft

Cisco CEO John Chambers schrieb Präsident Obama an und teilte ihm mit, dass die Berichte darüber, dass die NSA Überwachungstechnologie in Netzwerktechnik einbaut, schädlich für das Vertrauen der Verbraucher in US-Produkte seien und die US-Wirtschaft schädigen würden. In seinem Brief forderte Chambers den Präsidenten auf, Regeln einzuführen, die die Vorgehensweisen der NSA festlegen und sicherstellen, dass der Geheimdienst die Integrität von US-Unternehmen nicht bedroht.

Chambers schrieb den Brief, nachdem der Journalist Glenn Greenwald eine NSA-Dokumentensammlung von Eduard Snowden veröffentlicht hatte. Die Dokumente beinhalten Fotos, die Cisco-Hardware zeigt, die von Angestellten der NSA ausgepackt und modifiziert wird, um danach an internationale Kunden versandt zu werden. Greenwald erwähnt, dass es sich dabei noch nicht um die allerletzten Informationen zur NSA-Überwachung handelt. Die größten Vorfälle würden zuletzt kommen. Man würde in Einzelheiten aufklären, wen die NSA bisher im Visier hatte und weshalb.

Die NSA hat laut der Snowden-Dokumente durch das Eindringen in chinesische Server den Schriftwechsel des Huawei-Geschäftsführers mitgelesen. Dies hatte die Chinesen sehr in Aufruhr gebracht.

Nach Ansicht des Sicherheitsexperten John Pescatore ist dieser Kalte-Cyber-Krieg sehr kompliziert. Die USA klagen die Chinesen wegen der Durchführung von Cyberattacken an, die die US-Wirtschaft schädigen. Gleichzeitig führt ein CEO einer amerikanischen Firma eine gleichartige Anklage. Parallel dazu unterstützt Huawei das Cyber Security Evaluation Zentrum in Großbritannien, wo die USA Huawei-Geräte testet, um sicherzustellen, dass sie keine eingebauten Hintertüren haben. Währenddessen bezahlen die Chinesen das US-amerikanische Unternehmen Veracode dafür, dass es das Gleiche mit amerikanischen Produkten macht. Laut Pescatore sei es hier schwer zu sagen, wer die guten oder bösen Buben sind. Allerdings führt die USA hierbei ganz bestimmt nicht die Transparenz-Liga an.

Nach Meldungen hat sich Cisco auch darüber beschwert, dass die NSA Cisco-Postsendungen abfängt und Manipulationen an der Nachrichtentechnik vornimmt. Das Unternehmen kämpft derzeit ohnehin mit Umsatzrückgängen und dieses Vorgehen untergrabe jedes Vertrauen in die gesamte Industrie.

Der stellvertretende Vizepräsident des Unternehmens Mark Chandler sagte in einem Blog: „Wir müssen die Möglichkeit haben, unbehelligt Internetinfrastruktur an die eigenen Kunden liefern zu können. Wenn wir uns daran halten, bestimmte Ziele nicht zu beliefern, muss sich die Regierung auch daran halten, legale Lieferungen nicht zu manipulieren. Cisco selbst arbeitet jedenfalls mit keiner Regierung zusammen, um eigene Produkte zu schwächen.“

Artikel von arstechnica.com, 19.05.2014: Cisco CEO to Obama: Don’t let NSA intercept and hack our gear
Artikel von bbc.com, 19.05.2014: Cisco calls for curb on NSA surveillance efforts
Artikel von heise.de, 15.05.2014: NSA-Skandal: Cisco beschwert sich über manipulierte Postsendungen

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