Silent Circle und Lavabit gründen gemeinsam „Dark Mail“-Projekt
Zwei E-Mail-Provider, denen Datenschutz am Herzen liegt, haben sich vereint und die „Dark Mail Alliance“ gegründet. Dahinter verbirgt sich ein E-Mail-System, das sich besonders auf Geheimhaltung gegen Spionageversuche konzentriert.
Sowohl der E-Mail-Anbieter Silent Circle als auch Lavabit haben im August abrupt ihren E-Mail-Service eingestellt, weil sie ihren Kunden nicht mehr garantieren konnten, dass die E-Mails, die über ihren Provider laufen, tatsächlich privat bleiben. Nachdem bekannt worden war, dass Lavabit von Edward Snowden genutzt wird, erhielt der E-Mail-Anbieter eine Aufforderung des amerikanischen Gerichts, die SSL offenzulegen, mit der die E-Mails entschlüsselt werden können.
Lavabit kam der Aufforderung nicht nach. Daraufhin wurden Durchsuchungsbefehle und weitere Maßnahmen gegen Lavabit angeordnet. Lavabit hat als Konsequenz seinen Dienst eingestellt und ist in Berufung gegangen.
Auf Grund dieses Vorfalls kamen Lavabit und Silent Circle auf die Idee des „Dark Mail“-Projekts. Gemeinsam wurde entschieden, dass sie lieber eine Open-Source-Software entwickeln, die von jedem E-Mail-Anbieter genutzt werden kann, als einen geschlossenen E-Mail-Service. „Dark Mail“ soll sowohl den Inhalt einer E-Mail als auch deren Metadaten, unter anderem Absender und Adressat sowie IP Adresse, schützen.
Die erste Version soll nächstes Jahr fertig sein. Laut Jon Callas, dem Geschäftsführer und Gründer von Silent Circle, liegt die Schwierigkeit darin, dass die Nachrichtenform „E-Mail“ vor 40 Jahren erfunden wurde. Sie wurde also nicht konzipiert, um den heutigen Sicherheitsproblemen gerecht zu werden.
Hier der Link zum Dienstanbieter: Dark Mail Alliance.
Artikel von computerworld.com, 31.10.2013: Silent Circle, Lavabit unite for ‚Dark Mail‘ encrypted email project