Verbot von Gmail in indischer Regierung
Die indische Regierung wird Berichten zufolge seine Mitarbeiter in Kürze auffordern, bei offizieller Korrespondenz nicht mehr den E-Mail-Anbieter Gmail zu verwenden. Dies soll dem Schutz von geheimen Regierungsdaten dienen.
Die Regierung plant, die knapp 500.000 Mitarbeiter der Regierung in einem Brief über das Verbot zu informieren. Statt Anbietern mit Providern in den USA sollen die Beschäftigen einen E-Mail-Service nutzen, der von Indiens „National Informatic Centre“ zur Verfügung gestellt wird. Die meisten Mitarbeiter, darunter auch die Minister, hatten den E-Mail-Service von externen Anbietern auch beruflich genutzt, weil sie übersichtlicher und leichter zu bedienen sind. Das wird sich in Zukunft nun ändern.
Diese Maßnahme ist eine Reaktion auf die Späh-Affäre. Die NSA (National Security Agency) hatte mit Hilfe eines Programms namens PRISM Daten, darunter auch persönliche Daten und E-Mails, von Unternehmen wie Google, Facebook und Apple erspäht. Dies wurde durch den ehemaligen Mitarbeiter der NSA Edward Snowden bekannt.
Laut Indiens IT-Minister, Kapil Sibal, besteht momentan zwar kein Verdacht, dass die USA Zugriff auf Indiens Daten haben oder dies planen, dennoch möchte die Regierung Vorkehrungen treffen.
„Nach den Veröffentlichungen geheimer Daten durch Snowden, kann man sich nicht mehr sicher sein, ob nicht auch die E-Mails der Regierung abgefangen oder mitgelesen werden. Zusätzlich können etwaige Korruptionen leichter entdeckt werden, wenn alle in der Regierung den gleichen E-Mail-Provider nutzen“,
sagt Sunil Abraham, Geschäftsführer des indischen „Centre for Internet and Society“.
Artikel von indiatimes.com, 30.08.2013: Cyberspying: Government may ban Gmail for official communication
Artikel von zdnet.com, 30.08.2013: India will reportedly ban use of US e-mail services